Essen-Bedingrade. Ein Jahr lang war die Talschänke in Essen-Bedingrade geschlossen. Wie es jetzt im Inneren aussieht und welche Küche die neuen Pächter anbieten.
Die Talschänke in Essen-Bedingrade stand ein Jahr lang leer – jetzt hat sie mit neuen Pächtern eröffnet. Und mit einem komplett neuen Gastraum. Wer die Gaststätte an der Bedingrader Straße 135 im Hexbachtal betritt, erkennt sie auf den ersten Blick kaum wieder. Die Theke ist noch am angestammten Platz, fast alles andere hat sich verändert, es ist vor allem heller und offener geworden.
In den vergangenen Monaten haben die beiden Geschäftsführer Enis Tahiri und Visar Kolmekshaj mit ihrem Team den Gastraum saniert. Wände mussten weichen, es behindertengerechtes WC steht jetzt zur Verfügung, Böden wurden ausgetauscht und das gesamte Mobiliar ist neu. „Wir haben ungefähr sechs Monate lang umgebaut, neben unseren bisherigen Jobs“, sagt Kolmekshaj. Es sei sein erstes eigenes Lokal und er habe hier seine Visionen verwirklichen wollen.
Neuer Betreiber der Essener Talschänke bietet Steaks vom Holzkohlegrill an
Nicht nur in Bedingrade, sondern auch im Umkreis haben viele gespannt beobachtet, wie es mit der Talschänke weitergeht. Ende 2021 hatte Asmir Hodzic den Betrieb nach fast 15 Jahren eingestellt, er betreibt jetzt ganz in der Nähe die „Gastro am Wasserturm“. Den Leerstand der Talschänke im Hexbachtal hatten viele bedauert, denn sie ist ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem im Sommer, wenn der Biergarten geöffnet ist. Die Talschänke stand zwischenzeitlich zum Verkauf, doch dazu kam es nun nicht, sondern Eigentümer Ramiz Emric hat neu verpachtet. „Wir sind sehr froh, jemanden gefunden zu haben, der eine gepflegte und moderne Gastronomie betreibt“, sagt er.
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Visar Kolmekshaj ist die Talschänke bestens bekannt – von 2005 bis 2007 war er hier bereits Jungkoch. „Es ist eine Rückkehr zu meinen Wurzeln“, sagt der 42-Jährige. Zuletzt hat er in einem Steakhouse in Oberhausen gearbeitet, ebenso wie Serviceleiter Ferdi Göklü und Servicekraft Gina Ulrichskötter. Sie bieten in der Talschänke nun eine mediterrane Küche an, deren Herzstück ein Holzkohlegrill ist und die klare Bezüge zum Steakhaus hat.
Der Biergarten der Talschänke im Essener Hexbachtal soll wieder öffnen
Auf der Speisekarte stehen zum Beispiel Rumpsteak, Ribeye und T-Bone-Steak vom Grill. Das Fleisch beziehe er von Metzgereien der Region, es ist „dry aged“, also lange trocken gereift. In einem speziellen Schrank im Thekenraum präsentiert der Koch das Fleisch. Im Angebot sind aber auch Salate, Pasta, Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und Hähnchenbrustfilet mit Champignonsauce und Pommes. Für Vegetarier gibt es eine kleinere Auswahl, zum Beispiel Tagliatelle mit Steinpilzen und Trüffelsauce, Bauernsalat und Gemüse vom Grill oder Vorspeisen wie Bruschetta.
„Wir werden auch saisonale Angebote haben“, sagt Serviceleiter Göklü. So werde es zum Beispiel eine Spargelkarte geben und eventuell auch einige Angebote speziell für den Biergartenbetrieb. „Ab dem Frühjahr werden wir den Biergarten wieder eröffnen“, sagt er. Bis dahin werde er neu hergerichtet. „Wir werden ihn auf keinen Fall verkleinern, sondern mit so vielen Sitzmöglichkeiten ausstatten wie möglich.“
Feiern mit bis zu 100 Gästen sind in der Talschänke möglich
Im Inneren finden rund 100 Personen Platz, möglich sind auch Feiern wie Hochzeiten und Geburtstage, es gebe bereits täglich Anfragen. „Der Laden hat Tradition, viele verbinden mit der Talschänke persönliche Erinnerungen“, sagt Kolmekshaj. Viele Familien kämen zu besonderen Ereignissen immer wieder in die Talschänke, was ihn sehr freue.
Um die Gesellschaften zu bewirten, suchen die neuen Pächter noch weiteres Servicepersonal – was aufgrund des Fachkräftemangels immer schwerer zu finden sei. Sowohl in Voll- als auch in Teilzeit wird noch Servicepersonal gesucht und das Team sei bereit, auch junge Leute neu einzuarbeiten, die ihren ersten Job dieser Art machen möchten. Er habe selbst als Jugendlicher zum ersten Mal gekellnert, das Alter sei kein Gradmesser für Professionalität, findet Serviceleiter Göklü. Und sehr erfahrene Servicekräfte würden nun einmal genau dort dringend benötigt, wo sie bereits angestellt seien, so sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt.