Essen-Heisingen. Zusammenarbeit und Kommunikation statt Missverständnisse: Wie Heisinger Vereine und Bürger ihre Ideen gemeinsam umsetzen möchten.

Nach der Premiere des großen Zusammentreffens in Heisingen im Vorjahr steht nun einige Wochen später bereits die Fortsetzung des Heisinger Kongresses an. Teil zwei findet am Dienstag, 17. Januar, statt. Wie schon beim ersten Termin soll es um verschiedene Belange aus dem Stadtteil und um Themen rund um Familie, Nachbarschaftshilfe oder auch ums Pfarrzentrum gehen.

Entstanden ist das Format aus dem Wunsch nach einer besseren Kommunikation, weniger Missverständnissen und mehr Zusammenarbeit der Institution und Vereine untereinander, aber ebenso mit Bürger und Bürgerinnen. Über allem steht die Frage: „Was kann jeder von uns tun, damit Heisingen weiterhin so schön bleibt oder noch schöner wird“, bringt Ursula Podeswa von der Bürgerschaft ihr Anliegen auf den Punkt, das sie mit vier weiteren Mitstreiterinnen teilt. So bilden nun fünf Frauen das Organisationsteam.

Ein Auslöser war die Diskussion rund um St. Martin

Zuvor gab die Organisation des Martinszuges Anlass, das Miteinander im Stadtteil zu überdenken. Da sei es darum gegangen, in welchem Sattel St. Martin sitzt: auf einem Pferderücken oder auf dem Motorrad. Es habe unterschiedliche Informationen darüber gegeben, ob das Tier nun angemeldet sei oder nicht, dann sei es das Zweirad geworden, blickt Ursula Podeswa auf einen Auslöser für das noch junge Vorhaben und möchte doch viel lieber nach vorn schauen.

Die Zukunft des Pfarrzentrums St. Georg ist ein großes Thema in Heisingen.
Die Zukunft des Pfarrzentrums St. Georg ist ein großes Thema in Heisingen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

So hätte sich etwa die Zukunft des Pfarrheims St. Georg als ein wichtiger Punkt schon bei der ersten Zusammenkunft, die in eben diesem stattfand, herauskristallisiert. Diese Ungewissheit bewegt viele, nicht zuletzt Vereine wie etwa die Karnevalisten, die um einen kaum zu ersetzenden Treffpunkt für größere Versammlungen fürchten, wenn die Katholiken diese Immobilie im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses aufgeben. Es sei daher bereits eine Idee unter dem Stichwort „Bürgerzentrum“ entstanden – immerhin gebe es dieses mit dem Bürgertreff in Überruhr in der Nachbarschaft auf der Ruhrhalbinsel bereits.

Anmeldung zum zweiten Heisinger Kongress

Das Vorbereitungsteam auch beim zweiten Heisinger Kongress besteht aus: Annika Franzen (Ernährungsrat, Bürgerschaft), Ursula Podeswa (Bürgerschaft), Gaby Spiegel (Heisingen klimaneutral), Stefanie Rüttermann (Seniorennetzwerk / Bürgerschaft) und Bettina Totzek (Wastewalk / Bürgerschaft).

Bereits im Dezember haben die Organisatorinnen bei einem Treffen beschlossen, zu einem weiteren Kongress einzuladen, um die begonnene Arbeit fortzusetzen. Dieser findet am Dienstag, 17. Januar, um 19 Uhr, diesmal im evangelischen Gemeindehaus, Stemmering 20, statt, da die Karnevalisten das Pfarrzentrum St. Georg reserviert haben.

Eingeladen sind erneut Vertreter der Bürgerschaft, der Werbegemeinschaft, der Vereine, Parteien, Gemeinden und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Wer teilnehmen möchte, kann sich anmelden unter:

Abseits solcher bereits recht konkreten Vorstellungen und Wünsche haben die Organisatorinnen nun den ersten Kongress ausgewertet und ein Planungsziel entwickelt: Planungsgruppen sollen demnach entstehen. „Zu den Anliegen, die wir bei dem Treffen herausgehört haben“, sagt Ursula Podeswa. Zu den Wünschen zählen die Erstellung eines gemeinsamen Terminkalenders für alle Organisationen und Vereine sowie ein gemeinsamer Newsletter.

Heisinger Geschichte, Generationengruppe, junge Familien sind einige Themen

Sie nennt zudem neben dem Bereich „Erhalt des Pfarrzentrums“ auch Themen wie Gartengruppe (Gemeinschaftsgarten, Betreuung von Baumbeeten), Heisinger Geschichte, Generationengruppe, junge Familien, Schnittstellen zwischen Jung und Alt finden und fördern, Mobilität, Nachbarschaftshilfe, Ernährungs- sowie Kochgruppe und das Vorhaben, Essen zu retten. Manchen schwebte da ein Kühlschrank im Pfarrzentrum vor. Mögliches Prinzip: Wer Essen übrig hat, stellt es hinein, andere können sich bedienen, damit nichts weggeworfen werden muss.

Gemeinsam angepackt haben viele Akteure in Heisingen zuletzt, als sie den Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt haben.
Gemeinsam angepackt haben viele Akteure in Heisingen zuletzt, als sie den Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt haben. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Wer sich beteiligen oder weitere Ideen einbringen möchte, ist zum zweiten Heisinger Kongress eingeladen. Zu dessen Auftakt seien bereits mehr als 100 Gäste gekommen. Darunter Mitglieder der Bürgerschaft, der Werbegemeinschaft, der Vereine, der Parteien, der Schulen und Kitas sowie der katholischen und evangelischen Gemeinde, aber eben auch interessierte Bürgerinnen und Bürger. Überrascht habe sie das nicht, gefreut durchaus, sagt die Veranstalterin. „Diese Resonanz zeigt uns doch, dass viele das Bedürfnis haben, etwas für und in ihrem Stadtteil zu tun.“

Gehandelt haben nun einige von ihnen bereits, als sie den großen Tannenbaum im Kreisverkehr aufgestellt und geschmückt haben. Da haben Mitglieder der Werbegemeinschaft, der Bürgerschaft, der freiwilligen Feuerwehr sowie Bürgerinnen und Bürger gemeinsam angepackt, damit es in der Dorfmitte weihnachtet.