Essen-Rüttenscheid. Werner Settels war fast 30 Jahre Leiter der Villa Rü in Rüttenscheid. Nun kehrt er in den Stadtteil zurück – für ein Konzert mit seiner Band.
Als Werner Settels in den Ruhestand ging, endete in der Villa Rü eine Ära. Fast 30 Jahre lang hatte der heute 68-Jährige das Rüttenscheider Bürgerzentrum geleitet. Schon bei seiner Verabschiedung Ende 2020 kündigte er an, sich in Zukunft stärker der Musik zu widmen. Jetzt kehrt er mit seiner neuen Rockband „Ruhr-Pure“ in den Stadtteil zurück. Anfang Februar spielen die sechs Musiker ein Konzert im Katakomben-Theater im Girardethaus.
Die Leidenschaft zur Musik entwickelte Settels schon im Kindesalter. „Ich war drei oder vier Jahre alt, als mein älterer Bruder Akkordeonunterricht bekam. Ihm hat das allerdings gar keinen Spaß gemacht“, erinnert sich Settels. „Daraufhin ging ich zu meinen Eltern und sagte, dass ich Akkordeonstunden haben möchte.“ Gesagt, getan. In der Grundschule begann er dann, Bass zu spielen und hatte seine ersten kleinen Auftritte. Anschließend lernte er Klavierspielen.
Ex-Leiter der Rüttenscheider Villa Rü: „Der Ruhrpott ist einzigartig“
„Und dann kamen die Beatles, da wollte ich gar nichts Klassisches mehr spielen“, erzählt Settels lachend. Hängen blieb er schließlich bei der Gitarre, dem Instrument, das er noch heute spielt. Neben dem Musizieren selbst schätzt er vor allem das Miteinander in der Band. „Ich könnte auch Alleinunterhalter sein, aber ich mag das Bandleben, das Diskutieren über Songs, auch mal ein Bier zusammen zu trinken“, sagt er.
Schon zuvor hatte Settels in einer Band gespielt, seine alte Gruppe löste sich allerdings aus verschiedenen Gründen auf beziehungsweise formierte sich neu und benannte sich um. „Wir kommen alle hierher und finden: Der Ruhrpott ist einzigartig“, erklärt der ehemalige Sozialarbeiter den Bandnamen. Einige seiner Bandkameraden kennt er schon seit den 1990er Jahren.
Band spielt in Rüttenscheid breites Spektrum an Rocksongs
Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse
Das Konzert der Band „Ruhr-Pure“ findet am Freitag, 3. Februar, um 20 Uhr im Katakomben-Theater im Girardethaus (Girardetstraße 2) statt. Einlass ist um 19 Uhr. 150 Gäste passen in das Theater.
Karten kann man ab der kommenden Woche über Eventim und beim vor Ort beim Katakombentheater kaufen. Auch an der Abendkasse gibt es noch Tickets. Die Karten kosten 10 Euro.
„Ruhr-Pure“ besteht neben Settels aus Steve Heine (Gesang), Bernd Seliger (Keyboard), Uwe Gerullis (Solo-Gitarre), Jan Ruhrbruch (Schlagzeug) und Michael Weber (Bass). Die Band spielt eine große Bandbreite an Coversongs. Lieder der Neuen Deutschen Welle sind genauso vertreten wie englische 80er-Jahre-Hits. So können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Beispiel auf „Altes Fieber“ von den Toten Hosen, „Tausend mal berührt“ von Klaus Lage, „Jump“ von Van Halen oder Songs von U2 freuen.
Die ersten Proben von „Ruhr-Pure“ gestalteten sich einsam – denn in Folge der Corona-Pandemie konnten sich die Musiker 2021 erst einmal nicht treffen, um ihre Stücke gemeinsam zu proben. „Wir haben uns dann einmal pro Woche online bei Zoom verabredet und jeder hat zu Hause seinen Kram gemacht“, sagt Settels.
Chef des Rüttenscheider Katakomben-Theaters freut sich über Erweiterung des Spektrums
2022 konnte die Band dann ihre ersten Konzerte spielen, sechs waren es insgesamt. „Man hat einfach gemerkt, dass alle wieder feiern und tanzen wollten“, so Settels. Das vergangene Jahr verbucht er als großen Erfolg für die Band. Inzwischen treffen sie sich einmal pro Woche, um gemeinsam zu proben. Drei bis vier Stunden dauert so eine Session. Insgesamt verbringe er wohl acht bis zehn Stunden pro Woche mit Proben, schätzt der 68-Jährige.
Kazim Çalisgan vom Katakomben-Theater freut sich, das Konzert seines langjährigen Weggefährten und Nachbarn beherbergen zu können. „Wir kennen uns schon seit 20 Jahren. Damals habe ich das Katakomben-Theater gegründet und schnell den Kontakt zur Villa Rü gesucht“, berichtet er. Das Konzert im Februar ist für in eine willkommene Ergänzung zum regulären Programm des Theaters: „Normalerweise haben wir viel Jazz, so erweitern wir unser Spektrum.“