Essen. Nach Kritik eines Aktionärs hat der Essener Chemikalienhändler Brenntag die Übernahme-Gespräche mit seinem US-Rivalen Univar Solutions beendet.

Der Chemikalienhändler Brenntag will den US-Rivalen Univar Solutions nach öffentlicher Kritik eines seiner Aktionäre nicht mehr kaufen. Brenntag hatte erst Ende November bestätigt, an einer Übernahme interessiert zu sein. Das Unternehmen habe „heute beschlossen, diese Gespräche nicht fortzuführen“, hieß es in einer am Montagabend verbreiteten Mitteilung. Der Aktionär Primestone Capital hatte sich einen Monat nach dem Bekanntwerden öffentlich gegen die Pläne ausgesprochen.

Die Investmentgesellschaft hatte die „sofortige Beendigung“ der Gespräche mit Univar gefordert. Primestone hielt zu dem Zeitpunkt zwei Prozent der Brenntag-Anteile. Die Essener hatten sich nicht direkt zu der Forderung geäußert, aber betont, bei der Umsetzung des Plans zur Wertsteigerung für die Anteilseigner „großen Wert auf einen offenen und konstruktiven Dialog mit allen Brenntag-Aktionären“ zu legen.

Investor fordert eine Aufspaltung des Unternehmens

Nach Vorstellung von Primestone sollte sich Brenntag statt auf eine „risikoreiche“ Übernahme vielmehr auf die Verbesserung des Kerngeschäfts konzentrieren. Hierzu forderte der Investor auch eine Aufspaltung des Unternehmens. Ferner kritisierte der Aktionär, dass für eine Übernahme die erforderliche Zustimmung der Anteilseigner fehle. Die Risiken und Unwägbarkeiten seien sehr hoch, wie eine eigene Überprüfung eines möglichen Kaufs ergeben habe. (dpa)