Essen-Altenessen. An den Essener Schulen hat jetzt jeder Schüler ein iPad. Das bringt nicht nur Lösungen, sondern auch Probleme. So geht das Leibniz damit um.
Es ist vollbracht. Seit wenigen Wochen hat am Leibniz-Gymnasium jeder Schüler und jede Schülerin ein iPad – so wie an den anderen Essener Schulen auch. Das sind rund 1100 Geräte, wenn man die für das Lehrpersonal mitrechnet. Zettel, Stift und Tafel sind damit nicht aus dem Unterricht verschwunden, die Jugendlichen sitzen aber jetzt öfter vor dem Bildschirm.
Und da fangen die Probleme an: Wie ist das W-Lan-Passwort, wie das für die Schulplattform, wieso lässt sich eine Datei nicht öffnen und wo ist eine andere hin verschwunden? Um sich auszutauschen und voneinander zu lernen, ist ein Team aus Lehrern und Schülern zuletzt zur Netzwerktagung Technik Scouts der Telekom Stiftung nach Bonn gefahren. Dort haben Teams von 25 Schulen aus ganz Deutschland ihre Konzepte vorgestellt.
Schüler werden am Essener Leibniz-Gymnasium als Informatik-Experten eingesetzt
Die Idee am Leibniz: Schüler und Schülerinnen werden als Experten eingesetzt. Sie sind schon seit Jahren als Technik- und Informatikhelfer sowie Medienscouts im Einsatz. Oberstufenschülerin Natalia Hofstra etwa ist als Informatikhelferin Anlaufstelle für Probleme rund ums iPad, wenn es beispielsweise um WLan- oder Passwortfragen geht. Das Angebot ist niederschwellig und stärkt laut Schulleiter Martin Tenhaven gleichzeitig das Verantwortungsgefühl und die Schulgemeinschaft. Das Know-How würden die Schüler und Schülerinnen meist von zu Hause mitbringen und könnten so nicht selten auch den Lehrern helfen. Werden die Probleme komplexer, müssen die Lehrkräfte vom Medienteam ran.
Ergänzt wird das Team der Informatikhelfer durch die Medienscouts. Sie sind Ansprechpartner bei Problemen in sozialen Medien wie Facebook und Instagram, bieten Projekttage zum Thema Cybermobbing an und stellen entsprechende Materialien zur Verfügung. Vor ihrem Einsatz werden die Medienscouts entsprechend geschult.
Technikhelfer sind am Essener Leibniz-Gymnasium bei Veranstaltungen im Einsatz
Die dritte Säule des Konzeptes bilden die Technikhelfer, die besonders bei Veranstaltungen in der Schule gefragt sind. Informatik-Lehrer Christian Burisch: „Die verwalten und betreiben die technische Ausstattung der Aula während Veranstaltungen absolut selbstständig und kennen sich zum Teil besser damit aus als ich und die anderen Lehrer.“
Das Konzept ist laut Tenhaven schon seit Jahren etabliert, die Anforderungen werden jedoch komplexer und diese jederzeit mit Bordmitteln zu stemmen sei schwierig. Bei einem Problem könnte schließlich niemand aus dem Technikteam helfen: „Die Netzstabilität in den Elternhäuser ist nicht immer gegeben.“