Essen-Werden. Nach langem Umbau wurde in Essen-Werden die Weinbar „Freddyssimo“ eröffnet. Inhaber Simone Schneider und Freddy Akin erzählen, was sie anbieten.
Nach langer Umbauphase wurde an der Werdener Abteistraße das „Freddyssimo“ eröffnet. Für Simone Schneider und Freddy Akin geht ein langgehegter Traum in Erfüllung. Mit viel Eigenarbeit haben sie die leerstehende Kneipe „Zum weißen Bären“ in eine gemütliche Weinbar verwandelt. Es gibt internationale Weine zu kosten und zu kaufen, auch Käse und Tapas.
Simone Schneider pustet durch: „Das war bis zuletzt viel Arbeit. Jetzt können wir durchstarten.“ Die 51-Jährige hat mit eisernem Willen ihre Vorstellungen umgesetzt: „In Werden fehlte eine Weinbar. Mit Musik, warm und gemütlich. Wo man sich in Ruhe hinsetzen und einen guten Wein genießen kann, ohne gleich ein ganzes Menü bestellen zu müssen. Gerade für unser Alter fehlten da Angebote.“
Ein Bar-Konzept auch für junge Leute
Wobei sie festgestellt habe, dass ihr Konzept auch jüngeres Publikum anzieht: „Eine chillige Weinbar wie unsere liegt offenbar voll im Trend.“ Sie habe da zum Beispiel auch Studierende der nahegelegen Folkwang-Universität im Blick.
Simone Schneider wohnt mitten im Abteistädtchen, war als Friseurin und Alltagshelferin nahe dran an den Menschen: „Ich bin in Werden nicht unbekannt.“ Jede Menge gastronomische Erfahrungen sammelte sie in der „Krümellounge“ und sieben Jahre lang im Biergarten „Mali’s Werdener Wiesn“, sie war für Catering zuständig, stellte Büffets zusammen.
Ihr Lebensgefährte Freddy Akin ist den Werdenern präsent als Veranstalter großer Events wie Schützenfeste, Tanz in den Mai und Silvesterpartys. Der 68-Jährige unterstützt seine Partnerin tatkräftig mit seinem Know-how. Der Name der neuen Weinbar ergab sich aus den Vornamen der beiden, die nun das „Freddyssimo“ bekannt machen möchten.
Erst Frühschoppen, dann Weinbar
Im „Freddyssimo“ gebe es natürlich auch Softdrinks und Bier, sagt Simone Schneider: „Bis auf dienstags haben wir jeden Tag geöffnet.“
Von 12 bis 15 Uhr werde Freddy Akin einen Frühschoppen anbieten: „Wir haben da schon viele Anfragen. Aber wir sind halt keine klassische Kneipe.“ Danach werde für zwei Stunden geschlossen, auch um Speisen vorbereiten zu können.
Von 17 bis 22 Uhr öffnet dann die Weinbar, die an der Abteistraße 7, aber auch in den sozialen Medien zu finden ist.
Simone Schneider berichtet von einem „Soft Opening“, welches sie zum Werdener Weihnachtsmarkt wagten: „Die Leute sind zu uns geströmt. Wir hatten die Bar brechend voll. Alle Altersklassen. So kann es bleiben.“
Suche nach geeignetem Lokal war schwierig
Der Sprung in die Selbstständigkeit erforderte vieles an Vorplanung, schon allein die Suche nach einem geeigneten Lokal war schwierig: „Es sollte zentral liegen, aber doch finanzierbar sein.“ Dann stießen Simone Schneider und Freddy Akin auf die seit fast zehn geschlossene Kneipe „Zum weißen Bären“ an der Abteistraße.
Der erste Eindruck war eher verheerend. Doch dann ratterte es bei Simone Schneider: „Es war wirklich alles sehr dunkel. Aber die Theke stand noch da und die drei hellen Fenster nach vorne raus haben mich endgültig überzeugt.“ Prompt habe sie die Mängel gar nicht mehr gesehen, sondern großes Potenzial erkannt. „Dabei hat mir sicher meine positive Lebenseinstellung geholfen.“
Inhaber sind offen für Kundenwünsche
Mit viel Schwung machten sich beide ans Aufräumen, renovieren, in hellen Tönen streichen. Eine spontane Korkensammelaktion brachte so viel Material, dass Simone Schneider ihr dekoratives Geschick voll ausspielen konnte. Mit viel Fantasie wurden alte Sitzgelegenheiten aufgemöbelt, auch teils selbstgebaute Lampen gibt es.
Das Weinprogramm soll nicht in Stein gemeißelt sein: „Wir werden sicherlich auch was wagen. Warum nicht mal was Exotisches? Wir sind da ganz offen für Kundenwünsche. Im neuen Jahr werden wir eine Homepage entwickeln mit Onlineverkauf.“ Das Programm solle nach und nach ausgebaut werden: „Später möchten wir einen portugiesischen Hauswein anbieten können, vom Fass gezapft.“
Serviert wird der Federweißer mit Zwiebelkuchen
Dazu werde es Käseplatten mit Feigensenf, mediterrane Schinken- und Salamisorten und Oliven geben: „Aber auch da sind wir flexibel.“ Wochenaktionen wie spanischer Rioja mit Serrano oder Federweißer mit Zwiebelkuchen sind fest eingeplant. Aktuell gibt es „Glüh & Sprizz“ aus biologischer Produktion. Vodka und Weißwein, mit alpenfrischen Kräuteraromen, abgerundet mit einer edlen Bitternote: „Bald möchten wir noch Glüh-Gin anbieten.“
Simone Schneider stürzt sich voll in ihr Wein-Abenteuer und ist vom Ehrgeiz gepackt: „Ich möchte mein Weinwissen noch verfeinern, belege jetzt einen speziellen Lehrgang. Wir besuchen Winzer, um uns inspirieren zu lassen. Damit wir unseren Kunden noch mehr Auswahl anbieten können.“ Das Wein-Fieber hat die Beiden inzwischen dermaßen gepackt, dass auch ihr nächster Kurzurlaub urig wird: „Wir fahren in ein Anbaugebiet und übernachten dort in einem riesigen Weinfass.“