Essen. Der zehnjährige Lasse aus Essen nimmt an der ARD-Show „Klein gegen Groß“ teil. Im Duell tritt er gegen Alexander Bommes an – ausgerechnet.

Opa Hotte wird am Samstagabend stolz auf dem heimischen Sofa sitzen. Kein Wunder, schließlich tritt sein Enkel vor einem Millionenpublikum auf: Lasse aus Essen ist zur Primetime im Fernsehen zu sehen. Der Zehnjährige ist Teil der neuen Ausgabe der beliebten ARD-Familienshow „Klein gegen Groß“, die am Samstag (12.11.) ab 20.15 Uhr ausgestrahlt wird.

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„Ich erkenne alle deutschen Tore der Fußball-Weltmeisterschaften ab 1954 nur anhand des Original-Tons eines Fernsehkommentars“, behauptet der Zehnjährige siegesgewiss – auch wenn sein Kontrahent, der „Sportschau“-Moderator Alexander Bommes, ein ausgemachter Kenner der deutschen WM-Historie sein dürfte. Kein leichtes Unterfangen also für den Jungen aus Bergerhausen.

„Klein gegen Groß“: Lasse hat viel gelernt

Opa Hotte hat großen Anteil daran, dass Lasse so selbstbewusst auftritt. Der Zehnjährige sagt: „Ich kenne mich mit Fußball ganz gut aus. Ich wurde von meinem Papa und Opa geprägt.“ Regelmäßig spricht Lasse mit seinem Großvater über Fußball – auch über längst vergangene Zeiten. Der Opa habe das Historische geweckt, so Mutter Sandra. Übrigens: Wie weit die WM 1954 für einen Zehnjährigen zurückliegen muss, verdeutlicht dieses Fußball-Beispiel: Lasse hat in seinem ganzen Leben nur einen Deutschen Meister miterlebt: den FC Bayern München, seit 2013 durchgängig Spitzenreiter in der Bundesliga.

Eine der leichteren Übungen für Lasse: Mario Götze trifft im Finale 2014 gegen Argentinien.
Eine der leichteren Übungen für Lasse: Mario Götze trifft im Finale 2014 gegen Argentinien. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Nur der Austausch mit Opa Hotte kann doch aber nicht der Grund dafür sein, dass sich Lasse so gut mit allen deutschen WM-Toren auskennt. Zumindest etwas Licht ins Dunkel kann Mutter Sandra bringen: „Seit Lasse vier Jahre alt ist, schaut er sich Fußballzusammenfassungen an.“ Diese gibt es zum Beispiel auf Youtube zuhauf. Besonders augenscheinlich zur Geltung kam das Talent ihres Sohnes, sich fußballerische Dinge einzuprägen, als die Familie – zu der auch Lasses Zwillingsbruder Ole gehört – zusammen die Dokumentation „Die Mannschaft“ sah. Bei dieser werden auch viele Torszenen der Weltmeisterschaft 2014 mit Originalkommentar gezeigt. Lasse kannte sie alle.

„Klein gegen Groß“: Lasse schickte Bewerbungsvideo

Und so entstand dann irgendwie die Idee in Bergerhausen, dass sich Lasse fokussiert auch mit allen anderen deutschen WM-Toren beschäftigen will. Durch Akribie und viel Hilfe der Familie sei er besser und besser geworden. Hinzu kam laut Mutter Sandra die „Langeweile während Corona“. Schließlich schickte Lasse ein Bewerbungsvideo an die Sendung „Klein gegen Groß“. Dann passierte erstmal lange nichts – bis zum Juli dieses Jahres. Da habe dann eine Redakteurin angerufen und gesagt: „Wir finden Lasse toll.“

Lasse ist auch in der Fernsehzeitung zu sehen. Die Show „Klein gegen Groß“ wurde aufgezeichnet. Das Foto zeigt ihn zwischen Showmoderator Kai Pflaume (l.) und seinem Kontrahenten Alexander Bommes.
Lasse ist auch in der Fernsehzeitung zu sehen. Die Show „Klein gegen Groß“ wurde aufgezeichnet. Das Foto zeigt ihn zwischen Showmoderator Kai Pflaume (l.) und seinem Kontrahenten Alexander Bommes. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Trotz des Wechsels von der Grundschule aufs Gymnasium in diesem Sommer fing Lasse an, noch zusätzlich zu Pauken. Denn um „Sportschau“-Moderator Alexander Bommes in der TV-Show zu schlagen, muss der Zehnjährige ziemlich viel wissen. Eingespielt wird bei dem Duell der beiden jeweils der Fernseh-Originalkommentar zu einem deutschen WM-Tor. Dann müssen Lasse und Bommes folgende Dinge kennen:

  • die jeweilige Begegnung
  • den Endstand des Spiels
  • das Austragungsland der Weltmeisterschaft
  • das Jahr der WM
  • War es ein Gruppenspiel – oder ein Achtel-, Viertel-, Halb- oder Finale?

Wie merkt man sich das alles? Viel funktioniere über Eselsbrücken, verrät Lasses Mutter Sandra. So merkt sich Lasse etwa die Begegnung zwischen Marokko und Deutschland im Jahr 1986 nicht als Achtelfinale, sondern als „Machtelfinale“ – wobei „Macht“ in diesem Falle für Marokko steht. Verstanden? Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Jedenfalls zeigt das Beispiel, wie viel Auswendiglernen das Unterfangen bedeutet.

Welches Tor ist denn besonders schwer anhand des Kommentars zu erkennen? „Für mich war ein Ballack-Tor sehr schwer“, sagt Lasse und meint damit das 1:0 im Viertelfinale gegen die USA bei der WM 2002 in Japan und Südkorea. Sehr schwer seien auch drei Tore ohne Ton, von denen es drei in der Historie gegeben habe. Miroslav Klose sei zudem nicht der einfachste Akteur, schließlich führt der ehemalige Stürmer mit 16 Toren die Liste der besten WM-Torschützen insgesamt an.

Lasse spielt selbst Fußball – für den ESC Rellinghausen 06

Lasse schaut nicht nur gerne Fußball, er spielt auch selbst und schnürt für den ESC Rellinghausen 06 die Fußballschuhe. Trainiert wird der Verteidiger dort seit einigen Jahren auch von Papa Andi. Fußball ist bei Lasse omnipräsent. Kein Wunder, dass er später selbst einmal Sportkommentator werden möchte – am liebsten natürlich für Fußball. Erfahrung darin hat er übrigens schon gesammelt. Und da kommt wieder Großvater Hotte ins Spiel. „Opa hat kein Sky“, erzählt Lasse. „Deswegen rufe ich ihn manchmal an und kommentiere für ihn.“

Lasse zusammen mit Kai Pflaume und Alexander Bommes (r.).
Lasse zusammen mit Kai Pflaume und Alexander Bommes (r.). © NDR/Thorsten Jander | ARD

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