Essen-Steele. Gelungener Auftakt auf dem Steeler Weihnachtsmarkt. Besucher loben das kulinarische Angebot und die Auftritte. Ein Produkt ist besonders beliebt.

Wer bereits jetzt in Weihnachtsstimmung kommen und den Duft von Grillgut, Zimt und gebrannten Mandeln genießen will, auf den warten in Steele über 70 Aufbauten und Stände. Die Besucher und Besucherinnen kommen mitunter in Scharen und zeigen auch nicht die befürchtete Kaufzurückhaltung. Der Euro sitzt allerdings nicht ganz so locker wie in den Vorjahren, das beobachten die Betreiber. Die peruanische Kartoffel gibt es bei der Premiere in Steele für 9 Euro.

Besonders zur Bühne auf dem Kaiser-Otto-Platz zieht es die Menge. Das gilt vor allem für die Auftritte der Schlagerstars. Schon bei Lokalmatador Olaf Henning brummte es auf dem Weihnachtsmarkt, nun haben sich auch Stefan Mross und Anna-Carina Woitschak angekündigt (19. November, 20 Uhr).

In Steele jedenfalls könne sich vor allem gastronomische Vielfalt sehen lassen

Am verkaufsoffenen Sonntag war die Steeler City bereits rappelvoll. Für Organisator Léon Finger „eine Abstimmung mit den Füßen“. Das entgegnet er auch all denen, die immer noch Kritik an dem früh beginnenden Weihnachtsmarkt äußern, die vielen Menschen würden ihm recht geben.

Öffnungszeiten

Der 46. Steeler Weihnachtsmarkt hat bis zum 30. Dezember von Montag bis Samstag von 11 bis 20 Uhr und sonntags von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Am Totensonntag (20. November) und zwischen dem 24. und 26. Dezember ist der Markt geschlossen.

Geboten werden musikalische Highlights, Kinderprogramme, Verzehrstände aller Art oder das Eisenbahndorf mit dem kultigen Steeler Weihnachtsexpress, einer 124 Jahre alten und 26 Tonnen schweren Dampflok.

In Steele jedenfalls könne sich vor allem gastronomische Vielfalt sehen lassen, finden die Besucher. Bei „Petras Feldküche“ etwa wird dampfende Erbsensuppe serviert, es gibt Suppen im Brotteig, ein Meter lange Crêpes, Poffertjes, ungarische Lángos und bei „Fischfritz und mehr“ kann Backfisch im Bierteig für sieben Euro verspeist werden. Die Preise seien stabil geblieben, sagt Léon Finger. Sie seien ja bereits im Vorjahr erhöht worden. Es bleibe dabei: Glühwein und Bratwurst lägen bei 3,50 Euro.

Klaus Höffgen aus Kray kommt jedoch wegen der Reibekuchen: „Die sind in den ersten Tage am besten, finde ich.“ Ansonsten habe er mit dem Weihnachtsmarkt nicht viel am Hut, schon gar nicht so früh im Jahr: „Aber sollen sie ruhig machen. Ich mit meinen fast 80 Jahren bin sowieso zu alt für einen ausgedehnten Bummel über den Weihnachtsmarkt.“

„Salathelden“ bringen erstmals eigene Peru-Kartoffel-Versionen auf Weihnachtsmarkt

Die Eisenbahnwelt jedoch, die besuche er mit Staunen: „Ich finde es toll, was Harald Vogelsang vom Steeler Archiv da geschaffen hat. Wie er da stoisch vor Publikum sitzt und daran bastelt, neue Eisenbahnwelten zu schaffen.“ Bis zum 23. Dezember präsentiert er auf dem Grendplatz eine Neuheit: Das Eisenbahndorf mit Modellbahnen und Vorführungen sowie einer originalen Dampflok vom Typ T3 BR 89 aus dem Jahr 1882.

Die historische Lok ist ein Anziehungspunkt auf dem Weihnachtsmarkt in Essen-Steele.
Die historische Lok ist ein Anziehungspunkt auf dem Weihnachtsmarkt in Essen-Steele. © FUNKE Foto Services | Julian Heppe

Und dann gibt es noch einen ganz anderen Grund, um auf den Steeler Weihnachtsmarkt zu kommen: Er sei mit seiner Ehefrau der Perukartoffel wegen nach Steele gekommen, erzählt Ralf Wieder. Er könne als Fachmann gelten, da er beruflich viel in Südamerika unterwegs war: „Dort finden sie diese Kartoffelstände überall am Straßenrand.“ Und, hält die Ruhrpottvariante einem Vergleich mit dem Original stand? Der 63-Jährige nimmt einen Bissen und strahlt: „Es schmeckt hervorragend.“

Biologisch abbaubare Schalen und Pfandgabeln gibt es dazu

Die „Salathelden“ bringen erstmalig ihre eigenen Peru-Kartoffel-Versionen auf den Weihnachtsmarkt. Ein exotischer Sattmacher für neun Euro auf dem Kaiser-Otto-Platz. Wendy-Rosa Eichholz und Norbert Grgic präsentieren die Riesenkroketten gleich in vier Varianten. Ganz traditionell mit Hackfleisch und Ei, mit Schinken-Käse-Mais-Füllung, vegetarisch als Spinat-Feta oder aber als Currywurst-Variante.

Koch Antony Kapp tüftelte vier Monate lang, bis er die richtige Rezeptur entwickelt hatte. Welche Kartoffelsorte verwendet wird, bleibt sein Geheimnis. Dazu gereicht werden Krautsalat und eine nicht unscharfe Tomatensauce. Biologisch abbaubare Schalen und Pfandgabeln gibt es dazu – wegen der Umweltverträglichkeit.

In den Almstub’n wartet Beki Granić auf Kundschaft: „Der Auftakt war direkt klasse. Das erste Wochenende ist immer der Hit in Steele.“ Hier ist G’miatlichkeit Programm und Glühwein der Renner: „Die Hälfte der Kunden nimmt ihn klassisch, die andere Hälfte mit Schuss.“ Bisher stelle sich die Kombination aus Rum und Amaretto als begehrt heraus, gefolgt von Cointreau oder 43er. Freitags und samstags läuft dann die Almrauschparty.