Essen-Margarethenhöhe. Eine Baustelle sorgt auf der Margarethenhöhe für verstopfte Nebenstraßen, Anlieger und Fahrer sind genervt. Wie die Stadt das Problem lösen will.
Eine Baustelle sorgt auf der Margarethenhöhe für Umleitungen und teils auch für Verkehrschaos in den Seitenstraßen. Die Stadtwerke erneuern dort einen Kanal – dafür ist die Sommerburgstraße bereits seit Ende Oktober gesperrt. Betroffen ist der Bereich zwischen Lührmannstraße und der Straße Waldlehne. Eine weitere Sperrung soll jetzt dafür sorgen, dass der Verkehr geordneter fließt und die ausgeschilderten Umleitungen auch in Anspruch genommen werden. Doch es gibt weiterhin Probleme.
Eigentlich sollten Autofahrer, die sonst die Sommerburgstraße als Durchgangsstraße nutzen, die Baustelle weiträumig umfahren – entweder über Rüttenscheid oder über die frisch sanierte Fulerumer Straße. Doch stattdessen hatten viele die Nebenstraßen der Sommerburgstraße genutzt. Michael Manderscheid, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Margarethenhöhe und selbst Anwohner, berichtete, dass sich Autos in den engen Straßen der Margarethenhöhe festfuhren, weil in diesen viel geparkt werde und sie nicht dazu geeignet seien, den Durchgangsverkehr aufzufangen.
Genervte Autofahrer auf der Margarethenhöhe
Wenn in Straßen wie dem Lehnsgrund ein zu hohes Verkehrsaufkommen herrsche, stünden sich Wagen schnell im Begegnungsverkehr gegenüber und hätten zwischen den parkenden Wagen kaum mehr eine Möglichkeit, Platz zu machen. Die Folge waren in den vergangenen Wochen Staus und aggressive Wortwechsel zwischen den Autofahrern. „Eine Dame stand eineinhalb Stunden im Lehnsgrund“, sagt Manderscheid, der zahlreiche Nachrichten von genervten Bürgerinnen und Bürgern bekommt. Fotos von den vollen Straßen kursierten auch sehr schnell im Netz.
Besorgte Eltern hatten sogar bereits Angst, dass ihren Kindern im Fußverkehr etwas passieren könnte, weil Wagen auf Gehwege auswichen, berichtete Manderscheid. „Man muss den Menschen noch mal einschärfen, dass sie nicht auf die Margarethenhöhe fahren, sonst droht dort der Verkehrsinfarkt“, warnte Manderscheid. „Die Margarethenhöhe steht als Durchfahrtsstrecke aktuell nicht zur Verfügung.“
Baustelle auf der Sommerburgstraße soll Ende November beendet sein
Die Stadt Essen hatte bestätigt, dass sich seit Beginn der Arbeiten auf der Sommerburgstraße Autos auf der Margarethenhöhe festgefahren hatten. Im ersten Schritt stellte die Stadt zusätzliche Umleitungsschilder auf und kündigte an, die Verkehrssituation im Blick zu behalten. Nun hat die Verwaltung erneut nachgebessert. Pressesprecher Patrick Betthaus bestätigt, „dass die Einfahrt von der Sommerburgstraße in die Lührmannstraße (in Richtung Lehnsgrund) gesperrt wurde, um eine Umfahrung der Baustelle über diese Route zu unterbinden.“
Durch diese Abriegelung soll sich die Situation in den Wohnstraßen nun beruhigen. Doch Bürgerinnen und Bürger berichten Manderscheid anderes: „Im Lehnsgrund hat sich nicht viel verändert“, sagt er. Betroffene Anwohner beobachteten, dass die Autofahrer nun einfach eine andere Nebenstraße nutzen, um zum Lehnsgrund zu gelangen.
Dort schwanken die Menschen nun zwischen der Hoffnung, dass die Umleitungen und Sperrungen doch Wirkung zeigen, und der resignierten Einsicht, dass das Verkehrschaos wahrscheinlich noch länger anhalten wird. Denn die Baustelle, die eigentlich nur einen Abschnitt von etwa 33 Metern betrifft, hat bereits für viel Unruhe im Stadtteil gesorgt. Und sie wird noch etwas andauern. Geplant sind die Bauarbeiten und damit auch die Sperrung der Sommerburgstraße bis Ende November. Dann soll der 100 Jahre alte Betonkanal durch einen neuen ersetzt worden sein.