Essen-Werden. Am 26. November wird im Stadtbad Essen-Werden das 50-Jährige Jubiläum nachgefeiert. Das steht beim Tag der offenen Tür auf dem Programm.

Das 50-jährige Bestehen des Werdener Stadtbades soll in Kürze ganz groß gefeiert werden: Am Samstag, 26. November, steigt mit OB Thomas Kufen ein Jubiläumsempfang mit sich anschließendem Tag der offenen Tür rund um das Gebäude an der Körholzstraße.

Genau genommen liegt die offizielle Eröffnung des Hallenbades bereits 51 Jahre zurück. Sie erfolgte nach nur 13-monatiger Bauzeit durch Oberbürgermeister Horst Katzor am 24. März 1971. Doch Corona machte alle Jubiläumsfeierlichkeiten des Werdener Turnerbundes (WTB) als Betreiber der Einrichtung erst einmal zunichte.

Für den WTB sei die nun nachgeholte Jubiläumsfeier auch eine Gelegenheit, sich zu bedanken, sagt die Vorsitzende Brigitte Schmitt: „Wir sind froh, dass wir nach all‘ den Jahren auf einem so guten Weg sind. Dass wir zum Beispiel die Überflutung des Bades im Sommer 2021 überstehen konnten, mit gemeinsamen Bemühen. Da sind wir unseren fleißigen Mitarbeitern großen Dank schuldig. Sie alle haben tatkräftig mit angepackt.“

Anekdoten und Geschichten rund ums Stadtbad

Was gibt es nicht für Anekdoten und Geschichten rund ums Werdener Stadtbad: Eine hochschwangere Brigitte Schmitt ging 1973 mit ihrem Gatten Dietmar immer samstags nachmittags schwimmen und der Schwimmmeister kalauerte: „Das Kind entbinden wir notfalls auf der Wärmebank.“ Auch sportliche Höchstleistungen nahmen hier ihren Anfang: „Ich kenne unseren Schwimmer Christian Keller noch als i-Dötzchen. Später haben wir ihn als Olympiamedaillengewinner vom Flughafen Düsseldorf abgeholt, mit Riesentransparenten“, berichtet Schmitt.

Nach nur 13-monatiger Bauzeit eröffnete OB Horst Katzor am 24. März 1971 das Werdener Stadtbad.
Nach nur 13-monatiger Bauzeit eröffnete OB Horst Katzor am 24. März 1971 das Werdener Stadtbad. © Ruhr Museum, Bestand Stadtbildstelle Essen | Peter Happel

Ein Blick zurück mache deutlich, wie toll das Bad sich entwickelt habe, sagt sie: „Wir bringen die Werdener zum Sporttreiben. Dass es unser Bad überhaupt noch gibt, verdanken wir Menschen wie unserem früheren Bezirksbürgermeister Hanslothar Kranz und der schwimmbegeisterten Familie Löbbert. Und meinem Vorgänger Uli Legel, der die richtigen Weichen gestellt hat.“ Sie alle und noch viele andere engagierte Werdener seien an der Rettung des Stadtbades maßgeblich beteiligt gewesen.

WTB übernahm die Regie vor nunmehr 25 Jahren

2022 gibt es nämlich noch ein zweites Jubiläum zu feiern, ein 25-jähriges: Am 1. Januar 1997 war die Betriebsführung des damals von der Schließung bedrohten Bades an den Werdener TB übergegangen, die Stadt blieb Eigentümer des Gebäudes. Am angegliederten Sport- und Gesundheitszentrum ist auch die DJK Werden beteiligt. „Was bin ich froh, dass wir das SGZ in das Stadtbad integrieren konnten, dass wir nun so ein tolles Programm anbieten können“, schwärmt Brigitte Schmitt.

Am angegliederten Sport- und Gesundheitszentrum ist auch die DJK Werden beteiligt. Das wurde nach und nach ausgebaut; hier der Gymnastikraum.
Am angegliederten Sport- und Gesundheitszentrum ist auch die DJK Werden beteiligt. Das wurde nach und nach ausgebaut; hier der Gymnastikraum. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ihr Stellvertreter Uli Kromer legt nach: „Das SGZ ist nicht mehr wegzudenken aus Werden.“ Das Sport- und Gesundheitszentrum wurde nach und nach ausgebaut. Unter der Leitung von Susanne Weppelmann sind neue, kreative Ideen gefragt. Die sollen jetzt der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Um 12 Uhr beginnt der Tag der offenen Tür. Hier sind die sportbegeisterten Werdener eingeladen, mal ganz unverbindlich reinzuschnuppern beim Kursangebot. Weppelmann lädt ein: „Wer spontan Feuer gefangen hat, kann sich sofort für seinen Lieblingssportkurs anmelden. Wenn denn dort noch Plätze frei sind.“ Aber da sei sie zuversichtlich.

Pforten sind für die Öffentlichkeit geöffnet

Der offizielle Teil beginnt am 26. November um 10 Uhr mit geladenen Gästen. Sport- und Bäderbetriebe und WTB begrüßen Oberbürgermeister Thomas Kufen und die Bezirksvertretung.

Dazu Mitbürger eingeladen, die für die Beseitigung der Hochwasserschäden gespendet haben, und verdiente Mitarbeiter, die schon im Ruhestand sind. Bei einem Stehempfang wird das Team von WTB-Gastronom Fausto Getränke und Fingerfood reichen.

Von 12 bis 14 Uhr sind an diesem Tag dann die Pforten für die Öffentlichkeit geöffnet. Es gelten die entsprechenden Corona-Auflagen. Es wird empfohlen, einen Mundschutz zu tragen, teilt der Sportverein mit.

Das Programm am 26. November biete für jeden etwas, findet SGZ-Mitarbeiterin Nicole Heiderich: „Wir bieten vielfältige Mitmachangebote, im Wasser und im Fitnessbereich. Das geht vom fordernden Strong Nation bis hin zum Feldenkrais. Hier gibt es ein ganz neues Kursformat zu entdecken. Auch locken Aqua-Gym, Zumba und Men Workout.“ Ihre Kollegin Birte Schmidt-Fuge ergänzt: „Von 13 bis 14 Uhr können unser frisch renovierter Kraftraum besichtigt und dort Fragen beantwortet werden.“

Kinderschwimmen steht trotz Corona im Fokus

Reinhard Lehmann arbeitet dem WTB-Vorstand zu: „Ich finde es enorm, wie WTB und SGZ trotz Corona den Hauptaugenmerk aufs Kinderschwimmen gelegt haben. Hunderte von Kinder haben hier schwimmen gelernt.“ Susanne Weppelmann nickt: „Wir haben jede nur mögliche Wasserzeit genutzt.“ Im ersten Halbjahr 2022 habe es im Durchschnitt 14 Kinderschwimmkurse pro Woche gegeben: „Also jeweils rund hundert Kinder.“

Im zweiten Halbjahr sei das noch auf 20 Kurse gesteigert worden, mit wöchentlich über 140 Kindern im Wasser: „Insgesamt hatten wir in diesem Jahr für die Kinderschwimmkurse 482 Buchungen, da wir auf Quartale aufgeteilt haben. Zusätzlich hatten wir in den Sommerferien 51 Kinder in speziellen Intensivkursen.“