Essen. In der Essener Innenstadt gibt es einen neuen Laden, der Gebrauchtes und Nachhaltiges anbietet und auch sonst Soziales groß schreibt.
In dem kürzlich eröffneten Sozialladen der Neuen Arbeit der Diakonie läuft eine junge Frau durch die Gänge. Sie hängt Blazer auf Kleiderbügel und zeichnet Waren aus. Vor der Eröffnung des Geschäfts am 27. Oktober war sie drei Jahre arbeitslos. Die gelernte Verkäuferin ist froh, wieder eine Aufgabe zu haben und sagt: „Ich bin dankbar, dass es so etwas gibt. Es ist schön, das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden, eine Tagesstruktur zu haben und unter Menschen zu kommen.“ In dem Geschäft auf der Limbecker Straße berät sie Kundinnen und Kunden aller Altersklassen - ob einkommensschwach oder einkommensstark. Die Verkäuferin nimmt auch Spenden entgegen, die nach Aufbereitung in den Verkauf gehen.
So gut wie alle Spenden stammen von Privatpersonen aus Essen. Michael Diemer, Fachbereichsleiter für Verkauf und Produktion bei der „Neuen Arbeit“, beobachtet, dass die Spendenbereitschaft in den vergangenen Monaten generell zurückgegangen sei. Das dürfte an den Krisen liegen. „Mittlerweile hat es sich wieder auf einem normalen Niveau eingepegelt“, sagt er.
Der Sozialladen „Neue Arbeit“ bietet auch Upcycling-Produkte an
In dem neuen Ladenlokal stehen gespendete Second-Hand-Artikel und neue Upcycling-Produkte aus Essener Werkstätten zum Verkauf. Unter Upcycling wird eine nachhaltige Wiederverwertung von gebrauchten Materialien bezeichnet. Aus Sperrmüll werden so zum Beispiel Holzfiguren.
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Der „Neue Arbeit“-Laden ist langfristig gedacht
Aktuell profitiert die „Neue Arbeit“ von einer subventionierten Ladenmiete, die vom Land und der Stadt gefördert werden. Über dieses Programm ist das Ladenlokal bis Ende 2023 angemietet. Aber: Der Mietvertrag sei bereits für die nächsten fünf Jahre unterzeichnet. Diemer ist überzeugt, dass der „Neue Arbeit“-Laden in der Innenstadt noch lange erhalten bleibt: „Das Konzept dieses Ladens trifft den aktuellen Zeitgeist und bietet große Zukunftsvoraussichten. Er ist regional, nachhaltig und sozial.“
Stadtweit arbeiten in den Werkstätten der „Neuen Arbeit“ mehr als 400 Langzeitarbeitslose, die auch Produkte für das neue Geschäft herstellen. Derzeit seien im Verkauf von circa 30 Arbeitsplätzen nur die Hälfte besetzt.
Neuer Sozialladen: Wie sieht es in dem Geschäft aus?
Betritt man die Räumlichkeiten des Sozialladens in der Limbecker Straße, ist links Damenmode zu sehen. Auf der rechten Seite stehen auffallend viele Produkte der Marke „Kronenkreuz“. Kein Wunder, schließlich ist das die eingetragene Marke der Neue Arbeit von der Diakonie Essen, die in den Werkstätten produziert wird.
Auf der rechten Seite im Eingangsbereich wird ein moderner runder Tisch, der aus verschiedenen aufeinanderliegenden zusammengeleimten Holzschichten besteht, angeboten. Es folgen mehrere Regale mit Topfhandschuhen, Holztieren und Uhren, die Formen wie kleine Häuser haben.
Der Blickfang im Laden ist aber ein alter restaurierter Peugeot 202, der direkt neben der Kasse steht. Im zweiten Obergeschoss finden sich unterschiedliche Gläser, Kinderkleidung, Spielzeug. Am Ende des Raumes gibt es noch ein riesiges Regal mit 75 Fächern, in dem sich zahlreiche Bücher und DVDs befinden.
Dominik Raszke stöbert beim Ortsbesuch im Angebot. Er ist neu nach Essen gezogen, aus seiner alten Heimat Dinslaken kenne er einen ähnlichen Laden. Er erklärt: „Ich finde es gut, dass nicht nur gebrauchte, sondern auch recycelte Produkte angeboten werden. Ich bin auch immer für Upcycling.“
Wenn auch Sie dem Ladenlokal Neuen Arbeit Sachspenden zukommen lassen möchten, finden Sie unter: https://neue-arbeit-essen.de/dienstleistungen/annahme-von-sachspenden/
>>> INFO: Was für Spenden nimmt der Sozialladen entgegen?
- Bekleidung, Haushaltswaren, Fahrräder, Stoffe, Massivholz und viel Weiteres kann direkt im „Neue Arbeit“-Laden (Limbecker Straße 60) abgegeben werden.
- Die Öffnungszeiten: montags bis freitags 9.30 bis 18 Uhr; samstags 9 bis 16 Uhr.