Essen-Werden. Das Kochbuch „Werdener Suppenwürfel“ zeigt, was die Abteistädter in ihren Töpfen haben. Der Herausgeber wünscht sich ein Suppenfest.

Der „Werdener Suppenwürfel“ ist da. Das silbern-glänzende, quadratische, im Design stark an die bekannten Brühwürfel angelehnte Kochbuch enthält hundert und mehr Suppenrezepte. Herausgeber Thomas Schmitz spricht über das dritte Werdener Buch dieser Art, welches von Kunden und Freunden seiner Buchhandlung eingereichte Rezepte mit kunstvollen Illustrationen vereint: „Da ist alles dabei. Von der Buchstabensuppe aus der Tüte über eine regelrechte Ketchup-Orgie bis hin zum feinen Rezept, das drei Tage benötigt.“

Schon die ersten beiden Kochbücher der Reihe waren ein Verkaufsschlager

Schmitz’ erste beiden Kochbücher „Solei und Sahneschnitte“ und „Agathe, Boskop, Cox“ waren ein Renner und sind längst vergriffen. Das neueste Kompendium waddischer Gaumenfreuden überzeugt wie schon seine Vorgänger auch vom optischen Ansatz her. Die Werdener Kochbücher kämen gut ohne Food-Fotografie aus, so Schmitz: „Wir haben bewusst auf Gastro-Fotografie verzichtet, weil die oft den Ansprüchen nicht genügt. Das Auge isst halt nicht immer mit.“ Grafiker Dirk Uhlenbrock hat zu jedem Rezept eine visuelle Idee entwickelt und Schmitz lobt seinen Freund: „Dirks kleine Kunstwerke könnten für sich gesehen schon ein Buch rechtfertigen.“

Das neue Kochbuch  „Werdener Suppenwürfel“, übrigens bereits das dritte aus der Edition Schmitz, bietet nicht nur zahlreiche Rezepte für schmackhafte Suppen, sondern auch so manchen Sinnspruch, der einem richtigen Suppenkasper durchs Leben hilft.
Das neue Kochbuch „Werdener Suppenwürfel“, übrigens bereits das dritte aus der Edition Schmitz, bietet nicht nur zahlreiche Rezepte für schmackhafte Suppen, sondern auch so manchen Sinnspruch, der einem richtigen Suppenkasper durchs Leben hilft. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Ehrlich gibt Thomas Schmitz zu, dass all‘ die Verzögerungen durch Corona und nun auch noch die galoppierenden Preise im Buchdruck ihn fast zum Aufgeben verleitet hätten: „Als uns die Preise um die Ohren flogen, wollten wir’s schon sein lassen. Rein kaufmännisch gesehen war das natürlich problematisch. Als Verleger wäre das ja eigentlich nicht zu kalkulieren.“ Doch Schmitz wollte niemanden enttäuschen: „Wir standen doch im Wort bei den vielen Leuten, die unserem Aufruf nach Suppen- und Eintopfrezepten mit so viel Freude und Herzblut gefolgt waren.“

Kochrezepte stammen allesamt aus Werdener Haushalten

Bei aller Freude über das Suppenkochbuch, an eine Suppe seiner Kindheit erinnert sich Thomas Schmitz eher mit Schaudern: „Erbsensuppe, weil mein Vater sie doch so gerne aß. Wir Kinder hassten sie. In Erinnerung geblieben sind mir die Erbsenhülsen, wie sie am Gaumen klebten und einen unangenehmen Schluckreiz hervorriefen.“ Das extra langsame Herumgestochere machte die Suppe nicht besser. Irgendwann war die Brühe nur noch lauwarm: „Aufessen mussten wir sie trotzdem.“ Die Puddingsuppe dagegen, eine zähfließende warme Vanillemasse mit untergeschlagenem Eischnee, die war lecker.

Inzwischen sagt Thomas Schmitz: „Suppe kann vieles. Sie erfreut als Menüauftakt oder macht uns als Hauptspeise pappsatt.“ Und vom Michel aus Lönneberga weiß er, dass man Suppen unbedingt laut schlürfen muss: „Sonst weiß man doch nicht, dass es Suppe ist.“

Eine Illustration zu jedem Rezept

Das Buch „Werdener Suppenwürfel“ wurde herausgegeben durch „schmitz-die Buchhandlung“ und erschien in der Edition Schmitz. Auf 232 Seiten finden sich 100 und mehr Rezepte. Neben den Kochanweisungen sind separat die Zutaten aufgelistet.

Grafiker Dirk Uhlenbrock hat jedem Rezept eine Illustration beigestellt. Der „Werdener Suppenwürfel“ ist zum Preis von 26 Euro bei der Buchhandlung Schmitz in der Werdener Grafenstraße 44 zu haben, aber auch überall im gut sortierten Buchhandel.

Die eingereichten Rezepte wurden natürlich auf Plausibilität geprüft: „Wir konnten die über hundert Gerichte nicht alle nachkochen. An dieser Stelle mussten wir unseren Autoren vertrauen.“ Da konnte Schmitz auch völlig unbesorgt sein, denn die Einsender beherrschen ihr Küchenhandwerk. So einige Rezepte habe er privat ausprobiert und alles habe wunderbar gemundet. Nun sind sie freigegeben zum Nachkochen. Wie wäre es mit „Fischsuppe mit Fenchel und Safran“ oder „Schmortopf Mont Ventoux“ oder „Westafrikanischer Erdnuss-Bananensuppe“? Oder doch ein „gekühltes Süppchen von Pfirsichen mit Eis und Krokant“?

Ein Suppenfest in der Werdener Altstadt wäre ein Traum

Eine Idee würde der Herausgeber gerne umgesetzt wissen: „Ein Suppenfest in und für Werden wäre eine wunderbare Sache und einzigartig in Essen. Als kulinarisches Wochenende.“ Mit dem Werdener Werbering sei das aber nicht adäquat umzusetzen. Thomas Schmitz mag sich aber von der Idee noch nicht ganz verabschieden: „Ein Suppenfest in Werden, das wäre schön…“