Essen. Im Philippusstift in Borbeck laufen gerade Bauarbeiten, werden Gebäudeteile modernisiert. 2024 soll ein millionenschweres Neubau-Projekt starten.

Das Philippusstift in Essen-Borbeck wird von der Contilia betrieben. Die katholische Krankenhausgesellschaft hatte zuletzt für Unmut im Essener Norden gesorgt, als sie Ende 2020 das Marienhospital in Altenessen und das Vincenz-Krankenhaus in Stoppenberg aufgab. In Borbeck wird nun kräftig investiert.

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Das 1893 gegründete Philippusstift wurde im Laufe der Zeit vielfach umgebaut und erweitert. „Dadurch haben wir im Haus oft lange Wege, die die heutigen Krankenhausabläufe nicht optimal unterstützen“, sagt Markus Rau, Leiter des Bauprojektmanagements der Contilia. Darum werde das Philippusstift derzeit vollständig neu strukturiert und modernisiert. Ziel sei es, die bauliche Struktur den Anforderungen einer modernen medizinischen Versorgung anzupassen.

Philippusstift rückt alle Funktionsbereiche nah zusammen

Zu diesem Zweck werden die sogenannten Funktionsbereiche nun in Haus A zusammengeführt und erweitert: Neben Zentraler Notaufnahme, Radiologie, Herzkatheter-Messplätzen, Intensivbereichen und OP sind hier nun auch Endoskopie und Elektrophysiologische Untersuchung (EPU), eine spezielle Form der Herzkatheter-Untersuchung, untergebracht. Dazu kommt die sogenannte „Holding“ mit einem Überwachungsbereich zur Nachbetreuung von Patienten.

In den nächsten Wochen soll die Bauabnahme mit der Stadt Essen erfolgen, damit Mitte November die ersten Patienten untersucht werden können.

Notaufnahme bietet künftig größeren Wartebereich

Gearbeitet wird aktuell auch ein Stockwerk tiefer. Nachdem im August der erste Bauabschnitt fertiggestellt wurde, sollen die Arbeiten in der Zentralen Notaufnahme im ersten Quartal 2023 komplett abgeschlossen sein. Kernstück der modernisierten notfallmedizinischen Anlaufstelle ist die neugestaltete Beobachtungsstation. „Durch die Neustrukturierung der Notaufnahme schaffen wir klare Wegeführungen und eine vergrößerte Wartezone für unsere Patientinnen und Patienten“, sagt Markus Rau. Gleichzeitig sei die Raumanordnung für die Abläufe in einer Notaufnahme optimiert worden.

Bereits modernisiert sind die Bettenbereiche in Haus C, einem der ältesten Gebäudeteile auf dem Krankenhausgelände. Die Stationen in den bestehenden Gebäudeteilen werden nach und nach modernisiert. Auch die Stroke Unit (die Spezial-Schlaganfall-Station) soll noch modernisiert werden. „All dies geschieht mit Blick auf den geplanten Neubau. Die bereits angefassten Bereiche werden so gestaltet, dass sie sich an die Erweiterung anfügen“, erklärt Markus Rau.

Gebäudeteile werden abgerissen und durch Neubau ersetzt

Um Platz für einen modernen Neubau zu schaffen, werden Gebäude auf dem Krankenhaus-Campus freigezogen und abgerissen. So zieht die Psychiatrie ins frühere Marienhospital. Für die Gesamtbaumaßnahme in Borbeck und in Altenessen veranschlagt die Contilia Kosten von rund 120 Millionen Euro. Doch noch befindet sich der Ende 2021 eingereichte Förderantrag für die Großmaßnahme in Prüfung, sagt Markus Rau: Baubeginn werde also nicht vor 2024 sein.