Essen-Margarethenhöhe. Die Stadtwerke erneuern einen Kanal auf der Margarethenhöhe. Autofahrer wollen Umwege vermeiden. Das wirkt sich auf die Nebenstraßen aus.
- Die Stadtwerke erneuern einen Kanal auf der Margarethenhöhe.
- Dafür ist die Sommerburgstraße gesperrt.
- Das hat große Auswirkungen auf die Wohngebiete.
Umleitungen, die die alte Margarethenhöhe betreffen, sind problematisch. Das zeigt sich wieder seit Montag, 24. Oktober: Weil die Stadtwerke unter der Sommerburgstraße einen Abwasserkanal erneuern, herrscht in den engen Seitenstraßen Chaos. Das hat Gründe.
Eigentlich sollten Autofahrer, die üblicherweise die Sommerburgstraße als Durchgangsstraße nutzen, in den kommenden Wochen die weiträumig ausgeschilderten Umleitungen nutzen – entweder über Rüttenscheid oder über die gerade sanierte und vor wenigen Tagen fertiggestellte Fulerumer Straße.
„Aber viele denken sich offenbar, dass es ja zahlreiche Nebenstraßen zur Sommerburgstraße gibt und versuchen, dort durchzukommen“, beobachtet Michael Manderscheid, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Margarethenhöhe und selbst Anwohner.
Die Autos fahren sich in den engen Straßen der Margarethenhöhe fest
Das habe zur Folge, dass sich viele Fahrzeuge durch die engen Wohnstraßen wie Lehnsgrund wälzten – und zwar in beide Richtungen. Davon kursieren schon Videos in den sozialen Netzwerken. Im Bereich Zur Eibe/ Im Stillen Winkel gebe es zudem gerade eine weitere kleine Baustelle der Stadtwerke, die die Straße schon verenge und die Situation noch schwieriger mache.
Die Straßen in diesem Bereich seien sowieso nur einspurig zu befahren, da auf einer Seite in der Regel Autos parkten, so Manderscheid. Die Umleitungen als solche, zum Beispiel an der Kreuzung Lührmannstraße Richtung Rüttenscheid, seien nicht das Problem. Allerdings sei das Umleitungsschild am anderen Ende der Baustelle auf der Holsterhauser Straße eher unscheinbar am Straßenrand angebracht und könnte übersehen werden.
„Viele fahren – unwissentlich oder mit Absicht – einfach weiter Richtung Margarethenhöhe, anstatt dann wenigstens in Höhe der Straße Halbe Höhe oder hinter der Brücke an der Stensstraße zu drehen und zurückzufahren. Danach wird es nämlich problematisch“, appelliert der SPD-Ortsvereinsvorsitzende an die Vernunft der Autofahrer.
Fahrer reagieren teils aggressiv in der Situation
Das Hauptproblem entstehe in den Nebenstraßen wie Stensstraße, Laubenweg oder Lehnsgrund. Wenn da 20 Autos „Kopf an Kopf“ voreinander stünden und die Fahrer versuchten, eine Lücke oder Kreuzung zu finden, um den Gegenverkehr durchzulassen, gehe schnell nichts mehr.
„Die Leute werden zunehmend aggressiv, schreien sich an, wenn es nicht weitergeht, und der andere, der die Hindernisse im Weg hat, nicht ausweicht. Die Fahrer behindern oder gefährden Fußgänger, indem sie viel zu schnell unterwegs sind oder sogar den Gehweg mitnutzen, um die engen Stellen möglichst schnell zu passieren“, hat Manderscheid beobachtet. Besorgte Eltern hätten angesichts dieser Situation bereits Angst um ihre Kinder.
Auch wenn sich die Leute in den nächsten Tagen vermutlich an die Sperrung und die entsprechenden Umleitungen gewöhnen würden, bleibe es auch dann problematisch, wenn nur wenige sich noch in die Nebenstraßen verirrten. „Man muss den Menschen noch mal einschärfen, dass sie nicht auf die Margarethenhöhe fahren, sonst droht dort der Verkehrsinfarkt“, sagt Manderscheid, der nach eigener Aussage bereits Kontakt mit dem zuständigen Stadtamt aufgenommen und gebeten hat, schnell eine Lösung zu finden.
Stadt bessert bei den Umleitungsschildern nach
Patrick Betthaus vom Stadtpresseamt bestätigt Meldungen darüber, dass sich seit Beginn der Baustelle Autos in den Wohnstraßen festfahren. „Das ist natürlich nicht die Idee. Die Umleitungen sind ausgeschildert, doch erfahrungsgemäß ist es in den ersten zwei, drei Tagen häufig so, dass sich die Situation zunächst einspielen muss.“ Inzwischen sei bei den Umleitungen nachgebessert, einige zusätzliche Schilder seien aufgestellt worden. „Einige standen auch tatsächlich an den falschen Stellen“, erklärt Betthaus. Man hoffe, dass es sich jetzt einpendele und behalte die Situation weiter im Blick.
Das hoffen auch die Anwohnerinnen und Anwohner, denn die Arbeiten, bei denen der rund 100 Jahre alte, 33 Meter lange Betonkanal durch eine neue Leitung ersetzt wird, sollen insgesamt vier Wochen dauern. Noch bis Ende November wird die Sommerburgstraße also voll gesperrt bleiben.