Essen. Warum das junge Ensemble der Studio-Bühne Essen eine eigene Bühnenversion des berühmten Kinderbuchs „Alice im Wunderland“ geschrieben hat.

Es gibt sie in fast jeder erdenklichen Erscheinungsform: Zu gefühlt 1000 Versionen wurden Autoren, Regisseure, Filmemacher, Choreographen, Zeichner, Maler, Musiker, Spiele-Entwickler von der Geschichte eines kleinen Mädchens inspiriert, das in ein Kaninchenloch fällt und in einer fantastischen Welt bestehen muss. Und das seit 1865, als der britische Schriftsteller Lewis Carroll sein Kinderbuch „Alice im Wunderland“ und damit ein Stück zeitloser Weltliteratur herausbrachte. Jetzt fügt das junge Ensemble der Studio-Bühne eine eigenwillige und doch vertraute Version für Menschen ab acht Jahren hinzu.

Alice bleiben Figuren mit Wiedererkennungswert erhalten

„Wir haben keine passende Fassung gefunden. Also haben wir mit den Jugendlichen eine eigene Vorlage geschrieben“, erklärt Ann-Kathrin Hundt („Peter Pan“, „Mr. Scrooge“) von der Studio-Bühne. Der Spross der Gründerfamilie Plewa, der von Kindesbeinen an Theater spielt und seit Jahren die Geschicke des jungen Ensembles begleitet, sowie Sebastian Hartmann führen Regie. Sarah Maus, die für die farbenfrohen, detailverliebten Kostüme zuständig ist, hat die Textvorschläge der 14 Mitspieler in Worte gefasst.

Das Produktionsteam von „Alice im Wunderland“: Sarah Maus (Skript und Kostüm), Sebastian Hartmann und Ann-Kathrin Hundt, Regie, in der Kulisse des Familienstücks. Foto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services
Das Produktionsteam von „Alice im Wunderland“: Sarah Maus (Skript und Kostüm), Sebastian Hartmann und Ann-Kathrin Hundt, Regie, in der Kulisse des Familienstücks. Foto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Die Figuren mit Wiedererkennungswert sind geblieben: Der verrückte Hutmacher, das weiße Kaninchen, der Märzhase, die Grinsekatze, die Herzkönigin, die weiße Königin, die weise Raupe Absolem und die Zwillinge begegnen Alice bei ihrem Abenteuer. Motive wie die chaotische Teeparty, die Spielkarten oder das Schachspiel aus dem Nachfolgeroman „Alice hinter den Spiegeln“ tauchen auf.

„Eingebaut sind dagegen ein Freund und eine Prophezeiung, dass Alice das Wunderland nur retten kann, indem sie sich selbst erkennt“, so Ann-Kathrin Hundt. Das Familienstück, das anfangs sehr lustig und fröhlich daherkommt, zeigt auch seine düstere Seite. „Wie wir alle hat Alice viele verschiedene Facetten. Sie ist fröhlich, aber auch ängstlich, zornig und mutlos“, beschreibt die 31-Jährige die Titelfigur. Sich zu akzeptieren, wie man ist, lautet des Rätsels Lösung und die Botschaft. Alice darf so bleiben, wie sie ist, und alles wird gut: „Ein Stück ohne Happy End kann ich mir nicht vorstellen.“

Die Premiere am 29. Oktober ist ausverkauft. Weitere Termine und Karten: 0201/ 55 15 05 oder online auf www.studio-buehne-essen.de