Essen. Die Volkshochschule Essen reagiert auf die Protestwelle im Iran. Ein Wissenschaftler berichtet über die Lage im Land und historische Hintergründe

Die Volkshochschule in Essen reagiert auf die Protestwelle im Iran: „Der Iran nach zwei Revolutionen“ ist der Vortrag am Montag (17. Oktober) um 19 Uhr von Dr. Mahmoud Rambod überschrieben (VHS Essen, Burgplatz 1).

Der Lehrbeauftragte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster werde einen Überblick über die aktuelle Situation im Iran geben, heißt es in der Ankündigung der VHS. Der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini nach ihrer Verhaftung durch die Sittenpolizei sei der Auslöser der aktuellen Proteste im Iran. Längst richteten sich die Proteste nicht nur gegen den Kopftuchzwang, sondern gegen das Regime selbst.

Ist das aktuelle Herrschaftssystem in der Lage, die Forderungen der iranischen Jugend zu erfüllen?

Das iranische Volk hat im vergangenen Jahrhundert zwei Revolutionen erlebt. Die erste von 1906 wird allgemein als „konstitutionelle Revolution“ bezeichnet. Damals wollte die Mehrheit der Iraner eine parlamentarische Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und eine säkulare Regierung. Es folgte eine autoritäre Modernisierung des Landes nach europäischem Vorbild durch die Pahlavi-Dynastie (1925-1979). Die zweite Revolution 1979 hatte die Gründung eines islamischen Staates zum Ziel. Die „Herrschaft der schiitischen Rechtsgelehrten“ dauert bis heute an.

Der entgeltfreie Vortrag beleuchtet die politischen, ökonomischen und kulturellen Entwicklungen im Iran und geht der Frage nach, ob das aktuelle Herrschaftssystem in der Lage ist, die Forderungen der jungen Bevölkerung (70 Prozent der Iraner sind jünger als 30) zu erfüllen.

Anmeldung sind schriftlich per Anmeldekarte oder online unter www.vhs-essen.de möglich.