Essen. In Essen sterben die meisten an Herz-Kreislauferkrankungen: 2020 waren es 2181 Menschen (28,9 % aller Todesfälle). Wer besonders gefährdet ist.

2181 Menschen sind im Jahr 2020 in Essen an Herz-Kreislauferkrankungen gestorben, das entspricht 28,9 Prozent aller Todesfälle. Diese Zahlen gehen aus den aktuellsten Daten des Statistischen Landesamts hervor. „Damit waren die Herz-Kreislauferkrankungen, wie schon seit Jahrzehnten, die Todesursache Nummer eins in Essen“, sagt Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic. Zweithäufigste Todesursache waren Krebserkrankungen, gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems.

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Die häufigste Herz-Kreislauferkrankung ist dabei die koronare Herzkrankheit, bei der es durch Verengung der Kranzgefäße zu einer mangelnden Durchblutung des Herzens kommt. Im schlimmsten Fall führt sie zum Herzinfarkt. Auf dem zweiten Platz folgt die Herzschwäche, die oft eine Folge anderer Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen ist. „Ein großer Teil dieser Erkrankungen lässt sich dabei auf das persönliche Verhalten zurückführen, wenig Bewegung, Rauchen, zu hoher Alkoholkonsum und Übergewicht sind hierbei die wichtigsten Faktoren“, erklärt Lobscheid.

Herz-Kreislauferkrankungen: Betroffenen setzt Kälte mehr zu als Hitze

Kälte im Winter setze Betroffenen mehr zu, als sommerliche Hitze. Wissenschaftler machen hierfür hauptsächlich die Belastung durch Temperaturunterschiede zwischen den beheizten Wohnungen und den kalten Außentemperaturen sowie schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung verantwortlich.

Prinzipiell, so die IKK classic in einer Mitteilung, sei Bewegung auch im Winter gut für das Herz. Aber: Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen sollten bei Kälte bei körperlichen Aktivitäten im Freien vorsichtig sein. Denn häufig seien bei Betroffenen die Herzkranzgefäße verengt und die Kombination von Kältestress und körperlicher Belastung zu viel. Denn um die Muskeln bei Belastung mit genügend Sauerstoff zu versorgen, braucht der Herzmuskel selbst mehr Sauerstoff. Normalerweise nimmt deshalb die Durchblutung des Herzens bei Anstrengungen zu. Doch wenn Herzarterien verengt sind, kann das Blut nicht fließen. Der Herzmuskel leidet dann unter dem Sauerstoffmangel – und das verursacht Schmerzen oder schnürt den Brustkorb zusammen. Im schlimmsten Fall können sich bei dem erhöhten Druck Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen lösen und Blutgerinnsel bilden. Diese verstopfen das Gefäß und es kommt zum Herzinfarkt.

„Menschen mit einem erhöhten Herz-Kreislaufrisiko sollten daher im anstehenden Winter darauf achten, sich keinen zu großen Temperaturschwankungen und körperlichen Anstrengungen auszusetzen. Risikopatienten sollten vor der kalten Jahreszeit zudem einen Belastungstest machen und sich gegen Grippe und Corona impfen lassen, um jede Schwächung des Immunsystems zu vermeiden“, rät Michael Lobscheid.