Essen-Borbeck. 2023 will der Mülheimer Verein auf einem Hof an der Stadtgrenze durchstarten. Auch Essener sollen von dem ökologisch-lokalen Projekt profitieren.

Die „Solidarische Landwirtschaft“ (Solawi) in Mülheim-Dümpten lebt für lokales Gemüse. Der Verein ist nun auf der Suche nach Mitstreitern in Essen. „Wir wollen die Menschen auf den Acker holen“, sagt Johannes Dabringhausen vom Anbauteam. 2022 ist ein Vorbereitungs- und Aufbaujahr. 2023 will der Verein mit der Gemüseproduktion richtig durchstarten.

Dafür wurde bereits eine Fläche von einem Hektar auf dem Eumannshof in Mülheim-Dümpten gepachtet. Aufgrund der Nähe zur Stadtgrenze sollen auch Essener Bürger sich engagieren und von der Ernte profitieren. „Wir werden circa 40 Gemüsesorten anbauen“, sagt Johannes Dabringhausen. Die Düngung soll komplett pflanzlich erfolgen. Für den Start sind mindestens 100 Anteile, also 100 Haushalte, auf dem Feld geplant.

In Essener Stadtteilen sollen Verteilpunkte entstehen

Der Verein will „große Transparenz schaffen“, wie Dabringhausen sagt. Die Mitglieder lernen die Menschen kennen, die für die Ernte verantwortlich sind – fernab der Anonymität eines Zwischenhandels. Wer mitmachen will, finanziert den Gemüsebetrieb mit einem festen monatlichen Beitrag. Dieser Beitrag muss noch festgelegt werden. Im Gegenzug erhält man einen Anteil und zwar in Form von frischem Gemüse in Bio-Qualität.

„Solawi“ wünscht sich, dass in Essen in verschiedenen Stadtteilen sogenannte Verteilpunkte entstehen. Ein Mitglied fährt wöchentlich zum Eumannshof und holt die gesamte Ware für die Essener ab. An einem bestimmten Tag und Ort der Woche und zu einer festgelegten Uhrzeit soll die Verteilung erfolgen.

„Solawi“ hat Spendenaktion im Internet gestartet

Angebaut wird laut Johanna Behl von Solawi nach dem Prinzip „Market Gardening“: „Wir legen Beete an, die leicht mit der Hand zu bearbeiten sind.“ Das Gemüse wird dicht an dicht gepflanzt. Schweres Erntegerät kommt nicht zum Einsatz. Die Nachfrage nach dem „Solawi“-Projekt ist riesig. Johanna Behl: „Wir haben um die 400 Interessenten.“

Zurzeit läuft noch ein Crowdfunding-Projekt. Knapp 18.000 Euro (Stand: 10. Oktober) sind bereits zusammengekommen. In Folge der Spendenaktion sollen weitere Anschaffungen getätigt werden – zum Beispiel ein Lastenrad, das bei der Verteilung des Gemüses ausgeliehen werden kann. Ebenfalls auf der Wunschliste stehen Folientunnel. „Folientunnel ermöglichen uns, Jungpflanzen anzuziehen“, erklärt Johannes Dabringhausen.

Mehr Informationen zu „Solawi“ und zur Spendenaktion unter www.solawi-mh.de