Essen-Bedingrade. Vorsitzender des Vereins appelliert mit Blick auf die Energiekrise an Politik und Sportbund: „Handelt umsichtig und mit Fingerspitzengefühl.“
Makellos sieht der neue Kunstrasenplatz auf der Bezirkssportanlage des DJK Adler Union Frintrop am Wasserturm aus. Ein Anblick, bei dem das Fußballherz höher schlägt. Ein neuer Kunstrasenplatz an Ort und Stelle war bitternötig.
Denn die alten Bahnen stammten aus dem Jahr 2004, wie Ralf Becker, Abteilungsleiter Sportstättenmanagement bei den Essener Sport- und Bäderbetrieben bei der feierlichen Eröffnung erklärte. Es war damals der zweite Kunstrasen, der in Essen gelegt wurde. „Der Erste war an der Ardelhütte“, so Becker.
Essener Sport-Bäderbetrieb: Kunstrasen hat eine Lebensdauer bis zu 14 Jahren
Die Haltbarkeit auf dem Platz am Wasserturm war jedoch lange überschritten. Becker: „Ein Kunstrasen hat eine Lebensdauer von 12 bis 14 Jahren.“ Er hatte Nachteile, die vor allem grätschende Fußballer spürten, deutlich zu sehen an Kratzern und Wunden an den Beinen. Der Rasen ist mit Sand verfüllt und gehört somit der neuen Generation von Kunstrasenplätzen an.
Zunächst wurden die alten Bahnen entfernt und entsorgt. Dann folgte der nächste Schritt. Grundsätzlich besteht der Aufbau eines Fußballplatz mit Kunstrasen aus mehreren Ebenen wie Filterschicht, Drainage und Tragschicht. In Frintrop musste nicht alles gebaut werden. „Wir mussten nur den Belag austauschen“, erklärt Becker. Der neue Kunstrasen misst eine Fläche von 7000 Quadratmetern.
28 Mannschaften spielen auf der Anlage am Wasserturm
Doch damit nicht genug. Die Wege am Spielfeld (ca. 1700 Quadratmeter) wurden im Zuge der Sanierung gepflastert, die Trainingsbeleuchtung saniert und Geländer erneuert. Rund eine halbe Million Euro haben die Maßnahmen gekostet. Aus Sicht von Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) gut angelegtes Geld: „Investitionen in den Sport sind immer Investitionen in den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“
Diese Aussage kann der DJK Adler Union Frintrop mit Zahlen belegen. Im Moment spielen auf der Anlage insgesamt 28 Mannschaften, davon 24 aus der Jugend. Der Verein hat 1200 Mitglieder. Günter Droll, Vorsitzender des Vereins, blickte zurück, was seit der Fusionierung von DJK Adler und SV Union im Jahr 2014 auf der Sportanlage alles passierte. „Zuerst die Umkleidegebäude, die Umwandlung der Asche- zu Kunstrasenplätzen und die Renovierung des Außenbereichs und der Turnhalle.“ Droll weiter: „Und das alles begleitet von fast drei Jahren Corona mit Lockdowns. Umso erstaunlicher ist das Ergebnis.“
Auswärtsspiel: DJK Adler Union Frintrop soll kalt duschen
Das Thema „Energiekrise“ brannte Droll noch auf den Nägeln. „Wir wissen alle nicht, was auf uns zukommt.“ In Richtung der anwesenden Vertreter der Stadt Essen, des Sport- und Bäderbetriebs und des Essener Sportbunds sagte er: „Ich bitte alle, umsichtig und mit Fingerspitzengefühl zu handeln.“ Oft sei zu lesen und zu hören, dass Energie gespart werden soll, indem man das Flutlicht früher ausschaltet oder ganz auslässt. „Wir haben 28 Mannschaften“, betonte Droll. „An Trainingstagen müssten wir mittags beginnen. Und um die Jugend- und Seniorenmannschaften zu betreuen, brauchen wir zwischen 60 und 80 Trainer und Betreuer. Die sind alle berufstätig. Das ist nicht machbar.“
In dem Zusammenhang berichtete er von einer Situation, die er im August beim Auswärtsspiel in Reusrath erlebte. In einer E-Mail hieß es, dass nur kalt geduscht werden darf. „Das ist knapp sechs Wochen her, bei wärmeren Temperaturen“, so Droll. Diese Zustände will er nicht in Essen erleben. „Im Winter kann sich jeder vorstellen, was das bedeutet. Die Spieler sind dann am Montag alle beim Arzt und haben sich eine Erkältung eingefangen.“
Fakten zur Bezirkssportanlage
Die Bezirkssportanlage Am Wasserturm wurde 1958 gebaut und hat eine Gesamtfläche von circa 46.000 Quadratmetern.
Die Anlage verfügt über zwei Großfelder, ein Kleinspielfeld sowie ein Fußballtennisfeld, allesamt aus Kunstrasen. Zusätzlich gibt es eine Turnhalle, in der vor allem Schulsport und Tischtennis betrieben wird.
2014 erfolgte die Fusion aus DJK Adler Frintrop und SV Union Frintrop zum DJK Adler Union Frintrop.