Essen. Fette Rabatte, halbleere Regale: Schluss soll sein, aber wann? Und wirklich für immer? Beim Deko-Einrichter aus Bayern gibt man sich zugeknöpft.
Mit Christbaumschmuck fing es vor über 70 Jahren bei Firmen-Ahnherr Oskar Gries an, mit Christbaumkugeln könnte es anno 2022 zumindest in Essen enden: Depot, der beliebte Einrichtungs- und Deko-Laden an der Kettwiger Straße, will seine Filiale dort schließen – voraussichtlich nach Weihnachten, so zumindest flüstern es einem dieser Tage die Mitarbeiterinnen zu. Ein neuer Standort in Essen scheint nicht in Sicht.
Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es gleichwohl nicht, das im bayerischen Niedernberg beheimatete Unternehmen, das 1997 seine erste und 2018 seine 500. Depot-Filiale eröffnete, lässt eine PR-Agentur bedauern, dass man „zurzeit keine Medienanfragen dieser Art berücksichtigen“ könne. Was bleibt ist der Blick auf Meldungen aus dem vergangenen Jahr, als eine Depot-Sprecherin gegenüber dem Magazin „Stern“ von einer „notwendigen Straffung des Filialnetzes“ sprach.
Trotz des laufenden Abverkaufs wird offensiv weiter neues Personal gesucht
Und so lockt die Filiale an der Kettwiger mit Rabatten von teilweise 30 oder gar 50 Prozent, vom Teakholz-Tisch bis zur Stumpenkerze, von künstlichen Mohnblumen bis zu Tischwäsche. Unklar ist auch noch, ob es für längere Zeit einen Leerstand an dieser prominenten Stelle der Einkaufsmeile gibt. Die Filiale umfasst immerhin 970 Quadratmeter auf drei Etagen.
Dass trotz des laufenden Abverkaufs mit Schildern und per Durchsagen in der Essener Depot-Filiale noch weiter offensiv Personal gesucht wird, erklärt man mit dem Bedarf vor allem zum Weihnachtsgeschäft. Und wer weiß, vielleicht folgt dem Abschied auch der Neubeginn: Nach roten Zahlen und dem Rückkauf des Unternehmens von der Schweizer Migros-Gruppe soll es ja an „attraktiven Standorten“ auch neue Filialen geben.