Essen-Ruhrhalbinsel. Digitale Messtafeln in den Essener Stadtteilen sollen Raser stoppen. Nun nennen Bürger weitere Standorte und beschreiben gefährliche Situationen.

Jüngst sind digitale Messtafeln auf der Ruhrhalbinsel aufgestellt worden, um Raser auszubremsen. Nun kommen weitere Vorschläge, wo die Tafeln künftig stehen könnten. Die sind mit Hilfe eines Pilotprojektes der Bezirksvertretung Ruhrhalbinsel und der Bezirksvertretung IV angeschafft worden. Die Diskussion um die Aufstellungsorte geht nun bei Bürgern weiter, denn Tempoverstöße in den Stadtteilen sind ein großes Thema.

Die Messungen und Tempoanzeigen bleiben zwar selbst bei Überschreitungen der vorgegebenen Geschwindigkeit für Autofahrer folgenlos. Da aber nicht nur Politiker dennoch auf eine Wirkung hoffen, haben Bezirksvertreter die entsprechenden Messtafeln angeschafft. In Byfang ist dann nahe der Kirche St. Barbara die erste mobile Geschwindigkeitstafel aufgestellt worden. Weitere befinden sich in Heisingen in Höhe der Georgkirche, auf der Byfanger Straße (Höhe Hirtental) sowie an der Burgstraße.

Die erste Aufstellung ist bei Anwohnern in den Stadtteilen positiv aufgenommen worden

An diesen Standorten sollen die Tafeln insgesamt sechs Monate verbleiben, als weitere Standorte sind dann laut Stadt der Charlottenberg (Ostrichtung vor Einmündung Radwege), Nockwinkel (Einmündung Langenberger Straße/Sonderfeld, Höhe Fußgängerüberweg), Malmedystraße und Dilldorfer Straße (Höhe Haus Mühlmann) vorgesehen. Allein die erste Aufstellung ist bei vielen Anwohnern in den Stadtteilen positiv aufgenommen worden, sie äußern nun mitunter ihre Wünsche.

Auf großes Interesse stieß die Installation digitaler Geschwindigkeitsanzeigen im Bezirk etwa bei einem Überruhrer Anwohner. „Als Anregung für einen Standort möchte ich den Salierweg in Richtung Nockwinkel benennen“, schreibt er an die zuständigen Politiker. Denn die 30er-Zone werde von vielen Autofahrern nicht erkannt oder gar ignoriert. „Da die Ruhrbahnlinien 144 und 177 diese Straße befahren und hier die Parksituation sehr angespannt ist, kommt es häufig zu sehr brenzligen Situationen, besonders an der Einmündung Bruktererhang“, beschreibt er die Situation. Sein Vorschlag lautet, die Messtafel in Höhe Salierweg 6 zu installieren.

Gemietet sind die digitalen Tafeln für maximal 24 Monate

„Sollte noch nach einem geeigneten Standort gesucht werden, schlage ich die Straße Stemmering vor“, kommt ein weiterer Hinweis von einem Heisinger. Vor allem die Ausflügler, die insbesondere zum Baldeneysee unterwegs seien, ignorierten ständig geltende Verkehrsregeln wie „Tempo 30“ und auch „Rechts vor Links“. Daher wäre die Installation einer solchen Anzeige in Höhe des Altenheims Paulushof oder noch besser beim Kindergarten aus Sicht der Anwohner empfehlenswert.

Der Effekt der Verkehrsberuhigung an der Kreuzung Stemmering/Butenbergskamp sei bereits verpufft. Welchen Effekt die Tafeln bringen, ist ungewiss. Noch steht die Auswertung aus. Gemietet sind sie jedenfalls für maximal 24 Monate. Pro Jahr kostet das Pilotprojekt etwa 30.000 Euro.