Essen. Stippvisite von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Bahnhofsmission: In Essen würdigte er die soziale Arbeit, die „gut für unsere Gesellschaft“ sei.
Hoher Gast in der Bahnhofsmission: Anlässlich seines Besuchs in Essen schaute Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag (1.9.) auch in dieser sozialen Einrichtung vorbei. „Ich bin hier umringt von sehr engagierten Frauen und Männern, die sich einsetzen“, so Bundeskanzler Scholz anlässlich seines Besuchs in der Essener Bahnhofsmission. Was hier geleistet werde, sei beeindruckend. „Ich bin sehr gerührt von dem oft langjährigen Engagement, das gut ist für unsere Gesellschaft“, so Scholz.
Die Bahnhofsmission Essen ist eine niederschwellige Anlaufstelle für alle Menschen in Notlagen am Essener Hauptbahnhof. Das Ehrenamt ist die Basis der gesamten Arbeit. Wie stark die Einrichtung von dem Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter lebt, wurde dem Bundeskanzler am Beispiel von vier Projekten demonstriert: „Bahnhofskinder“, „Bahnhofsmission 60+“, „Bahnhofsmission inklusiv“ und „Ellen’s Treff“ – Projekte, die sich an ganz unterschiedliche Zielgruppe richten und die Vielfalt der Bahnhofsmission deutlich machen sollen.
Caritasdirektor wünscht sich Hilfe der Bundesregierung für die Arbeit der Bahnhofsmission
„Für die Erfüllung der unverzichtbaren sozialen Aufgaben der Bahnhofsmission wünschen wir uns natürlich die Unterstützung der Bundesregierung. Kernfrage ist: Wie kann diese wichtige Arbeit unterstützt und damit gesichert werden?“, so Prof. Dr. Björn Enno Hermans, Direktor des Caritasverbandes für die Stadt Essen. Bereits seit 125 Jahren sei die Bahnhofsmission in Essen eine Art Seismograph für die gesellschaftlichen Veränderungen, ergänzte Martin Gierse, Vorstand des Diakoniewerks Essen. „Mit den Problemen der Menschen am und um den Bahnhof herum haben sich auch ihre Aufgaben ständig gewandelt. Dabei war und ist sie immer eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen geblieben, die Unterstützung benötigen.“
Auch diese Institution sieht sich mit neuen Entwicklungen konfrontiert, die Martin Lauscher, Leiter der Bahnhofsmission, im Gespräch mit dem Kanzler konkretisierte: Steigende Energiepreise sorgten dafür, dass immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze fallen. Sie seien dann auf die Unterstützung sozialer Einrichtungen angewiesen, schon jetzt verzeichnet die Bahnhofsmission eine Zunahme der Besucher. Gleichzeitig legen Ehrenamtliche – insbesondere Studenten und Menschen im Ruhestand – ihr Engagement nieder und schwenken auf bezahlte Nebenjobs um, um weiterhin ihre Lebenshaltungskosten decken zu können.