Essen-Rüttenscheid. Im echten Leben ist Mirko Schoroth Friseur, im Essener Katakomben-Theater tritt er als Mentalist auf. Was Gäste bei seiner Show erwartet.

Mirko Schoroth leitet seit 13 Jahren den Friseursalon „Pure“ an der Rüttenscheider Straße 169. Doch das ist nicht seine einzige Leidenschaft: Im Katakomben-Theater im Girardethaus präsentiert der 39-jährige Hairstylist unter dem Künstlernamen Mirko Matira seine Live-Show „Essenz der Wunder“ mit 90 Minuten Mentalmagie.

Als Achtjähriger hatte Matira die klassische Zauberei entdeckt: „Oma schenkte mir zu Weihnachten einen Zauberkasten.“ Von ersten Tricks mit Bällen, Würfeln, Karten und schwarzem Tuch wagte sich der Krayer Schüler bald an kompliziertere Nummern. „Mit zwölf gab ich meinen ersten großen Auftritt vor der Karstadt-Belegschaft in Mülheim“, erinnert er sich. 120 D-Mark betrug die Gage. Da hatte die Magie der Bühne ihn schon gepackt.

David Copperfield ist größtes Vorbild des Essener Mentalmagiers

Neben und nach der Schule (Fach-Abi), aber auch in der Friseurlehre übte er eifrig neue Tricks, zauberte nebenbei in Autohäusern, privat und bei Firmen. Vor allem die Mentalmagie faszinierte ihn. Vor etwa drei Jahren habe er auf einem Zauberer-Treffen in Düsseldorf gemerkt, dass ihm Hypnose liege, so der Künstler. Sein größtes Vorbild: Jahrtausend-Illusionist David Copperfield, der heute im Alter von 65 Jahren in Las Vegas mit hochkarätigen Shows das Publikum noch immer fasziniert.

Mit neun Nummern in 90 Minuten will der Essener in „Essenz der Wunder“ den rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauern in Essen auf charmante Art magische Momente schenken. Scheinbar Unerklärliches geschieht im Katakomben-Theater, wenn Mirko Matira die Menschen in seinen magischen Bann zieht. Ein bis vier Personen wirken bei den Darbietungen jeweils live mit. „Sie sind nicht eingeweiht“, so der Mentalist.

Essener Mentalist trifft verblüffende Vorhersagen

Mit Nebel aus der Maschine betritt der dunkelhaarige Bartträger im schwarzen Anzug die Bühne, die Locken nach oben gegelt. Alles passt zum mystischen Flair der Show – auch ohne Umhang und Abakadabra. Aus einer Säule zieht er eine Flasche mit einem Zettel: „Das ist eine persönliche Nachricht von mir aus der Zukunft.“ Vor zehn Jahren sei er mehr und mehr auf Mentalmagie umgeschwenkt, nachdem er sich zuvor eher der klassischen Zauberkunst gewidmet hatte. Es faszinierte ihn, „scheinbare Grenzen der Realität zu überschreiten“.

Eine Gabel verbiegen: Das konnte der bekannte Mentalist Uri Geller. Auch der Essener Mirko Matira beherrscht diesen Trick.
Eine Gabel verbiegen: Das konnte der bekannte Mentalist Uri Geller. Auch der Essener Mirko Matira beherrscht diesen Trick. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die nächsten Show-Termine

Mirko Matiras Mentalmagie-Show „Essenz der Wunder“ gibt es einmal im Monat im Essener Katakomben-Theater (im Girardethaus, Girardetstraße 8) zu sehen. Nächste Termine: Freitag, 16. September, Freitag, 14. Oktober, Freitag, 18. November, Freitag, 16. Dezember 2022 (jeweils 20 Uhr).

Karten gibt es im Vorverkauf ab 59 Euro, reservieren kann man unter 0201 4304672 . Mehr Informationen gibt es unter www.mirkomatira.com.

Ein Teil seiner Künste besteht aus verblüffenden Vorhersagen. Wir erleben magische Kostproben: Aus einem Kartensatz mit Symbolen wählen wir eines verdeckt aus. Der Magier weiß, für welches wir uns entschieden haben. Dann reicht er ein Taschenbuch, aus dem wir uns ein langes Wort merken sollen. Und, oh Wunder, warum auch immer, er kann es uns nennen. Das ist verblüffend und verwirrend zugleich.

Blickkontakt ist wichtig für die Mentalmagie

„Die Show ist einzigartig“, betont Mirko Matira, der sein Publikum begeistern, emotional berühren, überraschen und in eine geheimnisvolle Wunderwelt entführen will. Wer Außergewöhnliches erleben möchte, muss den Alltag los- und sich auf den Mentalisten einlassen. Blickkontakt spielt eine große Rolle. „Schauen Sie mich an“, sagt der Künstler immer wieder beim Pressegespräch im Theater.

Der Mentalmagier scheint unsere Gedanken lesen zu können und führt eine beeindruckende Hypnosenummer vor. Mehr verraten wir nicht. Am Ende – wie in den 1970ern Uri Geller – verbiegt er noch einen Kaffeelöffel und eine Gabel aus der Bar vor unseren Augen. Fürchten müsse sich niemand auf der Bühne, betont er. Im Gegenteil: Er schenke den Menschen Mut.

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Inszenierung übernahm freischaffender Regisseur

Kay Link, der als freischaffender Regisseur unter anderem für das Aalto-Theater tätig war, hat das Programm inszeniert. „Ich wollte, dass die Show selbst mich überrascht“, erklärt Mirko Matira dazu. Den Rahmen einer Zauber-Produktion zu gestalten, sei für Link Neuland gewesen. Doch mit dem Ergebnis ist der Mentalmagier sehr zufrieden.

Mentalismus lebt durch die Präsentation. So arbeitet Mirko Matira nicht in erster Linie mit Fingerfertigkeit, sondern mit geistigen Fähigkeiten. Auch als Friseur sei gute Menschenkenntnis unentbehrlich, betont er. Denn mancher Kunde schwebe auch wie auf Wolken mit neuer Frisur aus dem Rü-Salon.