Essen. Anfang August hat ein 15-Jähriger seinen Bruder in der elterlichen Wohnung mutmaßlich erstochen. Das Motiv für den Angriff ist nicht bekannt.
Zwei Wochen nach dem tödlichen Familiendrama an der Steeler Straße in Essen ist das Motiv des mutmaßlichen Mörders weiterhin unklar. Die Ermittler haben nicht herausfinden können, warum ein 15-Jähriger seinen vier Jahre älteren Bruder in der Nacht zum 9. August durch mehrere Stiche tödlich verletzt hat - „und wir werden es vermutlich auch nie erfahren“, sagte Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens am Montag auf Nachfrage.
Der Vorwurf laute auf Mord, weil die Staatsanwaltschaft das Merkmal der Heimtücke erfüllt sieht. Nähere Angaben dazu machte Jürgens mit Verweis auf das jugendliche Alter des Beschuldigten nicht.
Es sei ein Gutachter eingeschaltet worden, da eine psychische Erkrankung des 15-Jährigen nicht ausgeschlossen werden könne.
Der mutmaßliche Täter wurde in der Wohnung festgenommen
Am 9. August gegen 2.40 Uhr war die Polizei zum Tatort in Höhe der Krimmstraße gerufen worden. Der mutmaßliche Täter wurde noch in der Wohnung festgenommen und kam zunächst ins Gewahrsam.
Angehörige, die Zeugen des Verbrechens geworden waren, mussten seelsorgerisch betreut werden. Die Eltern der beiden Brüder und eine Schwester sollen sich zur Tatzeit in der Wohnung aufgehalten haben.
In der Essener Rechtsmedizin wurde wenig später festgestellt, dass der 19-Jährige „zahlreiche Stichverletzungen“ erlitten hatte, die letztlich tödlich waren.
Zu der Tatwaffe machten die Behörden bisher keine Angaben. Es soll sich um ein Messer gehandelt haben.