Essen-Borbeck. Der Aldi am Wolfsbankring wird abgerissen und neu gebaut. Auch SB-Möbel Boss macht zu. Was dann kommt und was mit Jysk passiert, ist noch unklar.
Seit dem 13. August ist der Aldi-Markt am Wolfsbankring geschlossen, das Inventar ist bereits ausgeräumt. Auf der anderen Seite des Parkplatzes direkt vor SB-Möbel Boss heißt es in großen Buchstaben auf gelbem Grund: „Räumungsverkauf - wir schließen.“ Und Gerüchten zufolge soll im gleichen Gebäude auch Jysk, das frühere Dänische Bettenlager, den Verkauf einstellen.
Doch die Chancen auf eine Erneuerung sind gut: Zumindest bei Aldi steht die zwischenzeitliche Schließung in Zusammenhang mit der Modernisierung des gesamten Filialnetzes. „Unser Markt am Wolfsbankring wird in Kürze abgerissen und am gleichen Standort neu gebaut“, erklärt Jana Freund, Sprecherin von Aldi Nord, und verspricht ein vergrößertes Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren. Die Verkaufsfläche soll auf über 1250 Quadratmeter anwachsen - das wären rund 350 Quadratmeter mehr als bisher.
Nicht die erste Neuerung am Wolfsbankring: Bereits Ende des vergangenen Jahres wurde Edeka Burkowski modernisiert. Die Wiedereröffnung von Aldi ist nun für das zweite Quartal 2023 geplant. Die Aldi-Mitarbeiter werden während der Bauphase in umliegenden Märkten weiter beschäftigt. Für die Kunden weist das Unternehmen auf die Filialen an der Donnerstraße 228-240 und an der Altendorfer Straße 226 hin.
Aldi-Markt produziert Strom selbst
Dank modernster Technik sei der neue Aldi-Markt auch energetisch auf dem neuesten Stand, sagt Freund: „Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert den benötigten Strom. Eine Wärmerückgewinnungsanlage kann den Marktraum im Zuge einer so genannten Betonkernaktivierung beheizen.“ Bei letzterem handelt es sich um eine Methode zum Kühlen und Erwärmen von Gebäuden. Sie nutzt die Fähigkeit der Decken und Wände, thermische Energie zu speichern.
In direkter Nähe zum neuen Markt soll es Fahrradstellplätze geben. Und „gemeinsam mit dem benachbarten SB-Möbel Boss“, so Freund, biete Aldi einen Parkplatz mit 97 Stellplätzen. Diese Aussage widerspricht dem Schild, das die Schließung des Möbelgeschäfts ankündigt. Auch Holger Wetzel, Pressesprecher der Porta-Unternehmensgruppe, zu der SB-Möbel Boss gehört, bestätigt auf Anfrage dieser Zeitung, der Markt werde „abgewickelt“.
Gerüchten zufolge soll auch Jysk, das im gleichen Gebäude wie das Möbelgeschäft untergebracht ist, schließen. Das Unternehmen kommentiert das bisher nicht. Zu dem genannten Objekt, so Sprecherin Svenja Thiel, fänden „derzeit Gespräche statt, deren Ergebnissen wir nicht vorgreifen können“.
Was an diesem Standort nach Ende des Räumungsverkaufs passiert, ließ auch Porta-Sprecher Wetzel offen. Die derzeitigen Entwicklungen deuten aber auf eine Neuplanung des gesamten Gebäudes hin. Tatsache ist: Auf der anderen Straßenseite betreibt Porta bereits ein Küchenstudio.