Turock Open Air: Metal-Szene feiert in Essen fast familiär
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Essen. In Essen ist das Turock Open Air über die Bühne gegangen. Internationale und regionale Metal-Bands spielten zwei Tage lang umsonst und draußen.
Um kurz vor Vier heulen am Viehofer Platz die Sirenen auf. Für die Metalfans beim Turock Open-Air ist es das Signal, den letzten Schluck Bier zu trinken, die Kutte zu richten und zur Bühne zu strömen. Der Eintritt ist kostenlos, entsprechend ist der Andrang groß, als der Drummer der Thrash Metalband „Cerebral Invasion“ auf sein Schlagzeug einprügelt. Der Boden bebt, Fans heben die Arme hoch, und lange Haare wehen zum Takt einer E-Gitarre durch die Luft. Nach zwei Jahren Zwangspause ist Essen wieder ein Wochenende lang Metal-Hochburg.
Turock Open Air 2022 - Tag 1
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Veranstalter Peter Siewert ist zufrieden. Sein Zwischenfazit nach dem ersten Festivaltag: „Das Wetter hat mitgespielt und mit einem Durchlauf von etwa zehn Tausend Leuten, waren wir echt gut besucht“. Es ist nun schon die 13. Auflage des Events in der Innenstadt. Ursprünglich war das Open Air ein Teil von Essen.Original. Mit der Zeit stieg die Zahl der Besucher und so beschloss Siewert, aus dem Turock Open Air ein eigenes Event zu machen.
„Mit unserem internationalen Programm, kann man das Festival nicht mehr als lokales Phänomen bezeichnen. Wir haben Fans aus Holland, Schweden und Belgien. Entsprechend sind die Hotels im Umkreis voll“, erzählt der Besitzer der Rockdisco am Viehofer Platz. Dennoch kenne er viele Stammgäste beim Namen, erzählt Siewert, „das schafft trotz der Größe eine persönliche Nähe.“ Einige Fans sollen sich laut Veranstalter sogar das Logo des Open Airs tätowiert haben.
Turock Open Air am Viehofer Platz
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Mark Fähling, Sänger und Gründungsmitglied der aus Velbert stammenden Metalband „Obscurity“, sieht das ähnlich: „Für mich ist es immer so familiär, deshalb bin ich gerne hier.“ Für Gia, den Gitarristen der Band, ist es das erste Mal beim Turock. „Ich bin ganz heiß und hab’ Bock, das Open Air abzureißen.“ Daniel van Rabenkraeh und sein Festival-Maskottchen Horst, ein Plüscheinhorn, ist auch das erste Mal bei dem Metalevent und will sich später beim Moshpit auspowern: „Ich war noch nie auf einem Open Air mitten in der Stadt, wo so viele tolle Leute sind.“
Diese „Moshpits“, bei denen Zuschauer wild in einem Kreis umher tanzen, ziehen auch Laura Vehlin zum Viehofer Platz: „Man fühlt sich frei und kann für einen Moment die Sorgen des Alltags vergessen“, erklärt die 23-Jährige aus Steele. Zusammen mit ihrer kleinen Schwester freut sie sich auf das Konzert von „Cannibal Corpse“. Die Metalband aus Buffalo ist bekannt für ihre aggressiven Texte und ein Headliner des Open Airs. Den Auftritt wollen auch Kirsten und Alex Schnelle nicht verpassen. Vorher müssen die beiden aber ihre Kinder nach Hause bringen, die unbedingt beim Turock Open Air dabei seien wollten. Headbangen als Familienangelegenheit. Kennengelernt haben die beiden sich in der Rockdisco von Peter Siewert, in der im Anschluss des Festivals die After Show Party startet. Für Laura und viele andere Turock-Fans steht da längst fest: „Im nächstes Jahr sind wir zu 100 Prozent wieder dabei!“
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