Essen-Bedingrade. Eine Bürgerinitiative kämpft gegen die Bebauung am Klostergarten in Bedingrade. Am Donnerstag geschieht das mal still.

Mit einem „stillen Protest“ will die Bürgerinitiative „Rettet den Klostergarten“ am Donnerstag am Essener Rathaus demonstrieren. Ihr Widerstand richtet sich gegen die Umsetzung des Bebauungsplanes „Moosstraße/Laarmannstraße 17/16“. Der umfasst überwiegend das Grundstück des ehemaligen Franziskus Krankenhauses an der Laarmannstraße, das von dem 1919 gegründeten Orden „Franziskusschwestern der Familienpflege, Essen“ betrieben wurde.

110 Wohneinheiten geplant

Die Schwestern hatten einen Teil des fünf Hektar großen Areals an die Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord abgetreten, die nun am Rande des Klostergartens auf einer Gesamtfläche von 2,25 Hektar 110 Wohneinheiten, eine dreigruppige Kindertagesstätte, drei Tiefgaragen und einen 1.340 Quadratmeter großen Spielplatz errichten will. Bereits seit Ende 2019 regte sich in der Nachbarschaft der Protest - die Bürgerinitiative „Rettet den Klostergarten“ wurde gegründet. Breiderhoff: „Dass in Zeiten der Klimakrise 94 Bäume gefällt werden, gleicht einem Umweltskandal.“

Hintergrund des heutigen stillen Protestes: Der Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen tagt am Donnerstagnachmittag ab 15 Uhr. Auf der Tagesordnung steht auch ein Beschluss zum Klostergarten. Wie die Beratungen ausgehen, ist noch nicht in Stein gemeißelt. „Wir kennen die Stimmungslage vor Ort“, erklärt der Ausschussvorsitzende Guntmar Kipphardt (CDU). „Die CDU-Fraktion wird sich vor der Sitzung noch mit den Grünen abstimmen.“ Die Fraktionen haben gemeinsam eine Mehrheit im Ausschuss und werden in diesem Vorgespräch wohl auch den Klostergarten thematisieren. Wie man dann am Ende abstimmen werde, ließ Kipphart am Mittwoch noch offen.

Die Bürgerinitiative hofft, dass sich in den Planungen noch etwas tut. „Wir haben ja bereits den ein oder anderen Teilerfolg erzielt“, sagt Breiderhoff. „Wir wollen, dass die wegfallenden 4000 Quadratmeter Landschaftsschutz ersetzt werden - zum Teil auf dem Gelände selbst, zum Teil als Erweiterung des Landschaftsschutzes am Mühlenbach. Wir werden da auch noch das Gespräch mit der Unteren Naturschutzbehörde suchen.“

Sollte sich der Planungsausschuss für die Bebauung entscheiden, würden die Pläne noch im Herbst dieses Jahres öffentlich ausgelegt. Breiderhoff kündigt für diesen Fall weiteren Widerstand an: „Wir haben dann vier Wochen Zeit, um Widersprüche einzulegen. Und das werden wir fleißig tun.“

Stiller Protest

Gegen 14.30 Uhr werden einige wenige Vertreter des Bündnisses „Grüne Lungen für Essen“ und der Bürgerinitiative „Rettet den Klostergarten!“ mit ihrem Banner und einigen Großfotos des Franziskusgartens gegen die Umsetzung des Bauvorhabens still protestieren. Die Veranstaltung findet am Seiteneingang des Essener Rathauses in der Nähe des Aufzugs zum Ratstrakt statt.