Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der Rotavirus-Infektionen in Essen deutlich angestiegen. Laut IKK classic habe das mit Corona-Maßnahmen zu tun.

Die Zahl der Rotavirus-Infektionen in Essen ist verglichen mit dem Vorjahr deutlich gestiegen. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts für meldepflichtige Infektionskrankheiten hervor.

„Wurde im gesamten Jahr 2020 in Essen 61 Infektionen mit dem Rotavirus ärztlich festgestellt, so waren es dieses Jahr bis Anfang August bereits 123“, sagt Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic.

Ursache für den starken Anstieg seien vermutlich die Lockerung der Corona-Maßnahmen, so Lobscheid. Während der letzten beiden Jahre haben Kontaktbeschränkungen und Abstands- und Hygieneregeln die Ausbreitung vieler Infektionskrankheiten gebremst.

Das Rotavirus ist die weltweit häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kindern. Es ist hochansteckend und wird leicht übertragen. Auch Erwachsene können sich mit dem Virus infizieren. Durch den starken Durchfall verlieren Betroffene viel Flüssigkeit, was besonders für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohlich sein kann. Eltern sollten daher unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektion. Die Viren werden dabei durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben und können von der Hand in den Mund gelangen. Als Infektionsquelle dienen verunreinigte Lebensmittel oder Gegenstände. Weil Kleinkinder häufig Sachen in den Mund nehmen, sind sie besonders gefährdet. Hat eine Infektion stattgefunden, setzt nach ungefähr drei Tagen Durchfall ein, der innerhalb weniger Stunden immer schlimmer wird. Oftmals kommen Übelkeit, Erbrechen, starke Magenschmerzen oder Fieber hinzu.

Ganz wichtig sei es, sich regelmäßig und gewissenhaft die Hände zu waschen. Lebensmittel, die roh verzehrt werden, wie Obst, Salat und Gemüse, sollten ebenso gründlich gewaschen werden. Hat sich ein Familienmitglied mit dem Rotavirus infiziert, sind besondere Hygienemaßnahmen wichtig.

Medikamente gegen das Virus gibt es nicht. Der Arzt kann lediglich Mittel verordnen, die die Symptome lindern. Ganz wichtig ist es, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und ausreichend viel zu trinken.