Essen-Kettwig. Auf einem Immobilienportal wird das denkmalgeschützte Haus „Stiege“ angeboten. Die Bürger in Essen-Kettwig bangen um das Traditionslokal.

Überraschung bei der Kettwiger Bürgerschaft löst der Verkauf der „Stiege“ aus. Viele bangen nun um die Traditionsgaststätte in der Altstadt. Auf einem Immobilienportal im Internet wird das denkmalgeschützte Haus für 910.000 Euro angeboten.

Das zweigeschossige Fachwerkwohnhaus an der Kirchtreppe gehört zu den ältesten Gebäuden der Kettwiger Altstadt (der Ursprung liegt im 14. Jahrhundert). Es besitzt einen etwa quadratischen Grundriss. Nachgewiesen ist hier, laut den Recherchen der Museums- und Geschichtsfreunde Kettwig, eine frühe Weberei. Im 20. Jahrhundert wurden dort in einem Ladenlokal Tuch- und Kolonialwaren sowie später Lebensmittel verkauft. Dann zog Gastronomie ein.

„Die Stiege“ mauserte sich zur Szenekneipe in Kettwig

In den 1960er und 1970er Jahren mauserte sich „Die Stiege“ zur Szenekneipe. Es gab mehrere Besitzer- und Pächterwechsel. Unter anderem führte der jetzige Wirt im Alten Bahnhof Kettwig, Pino Mammone, das Lokal. 2004 übernahm Sebastian Post die Gastwirtschaft. Kultig ist das Ausflugslokal mit seiner Außenterrasse, das von den Eltern des im Jahr 2014 verstorbenen Gastwirts übernommen wurde, bis heute. Der Betrieb soll, heißt es aus gut informierten Kreisen, genauso weitergeführt werden wie bisher.