Essen. Bagatell-Notrufe treiben die Einsatzzahlen der Essener Feuerwehr unnötig in die Höhe. Hier drei krasse Beispiele.

Mehr als 170.000 Mal im Jahr betätigen Essenerinnen und Essener den Feuerwehr-Notruf 112. Tendenz steigend. Was die Essener Feuerwehr unter Bagatell-Anrufen, niederschwelligen Hilfe-Ersuchen und Vollkasko-Mentalität versteht, sollen drei ausgewählten Beispiele aus dem Alltag der Rettungskräfte verdeutlichen.

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Bagatell-Anrufe: Feuerwehr Essen nennt diese drei Beispiele

  • Beispiel 1: Als Rettungskräfte vor wenigen Tagen nach einem Notruf an Ort und Stelle eintreffen, finden sie einen 15 Jahre alten Jungen vor. Seine Verletzung erweist sich als relativ harmlose Schürfwunde am Finger. Die Kollegen heften ihm ein Pflaster auf die Wunde. Mit anderen Worten: eindeutig kein Fall für den Rettungsdienst.
  • Beispiel 2: Feiernde Jugendliche ziehen bei ihrer ausgiebigen Zechtour durch die Straßen Rüttenscheids und der angrenzenden Viertel. Einer von ihnen hat offenbar zu tief ins Glas geschaut und macht schlapp. Anstatt ihren betrunkenen Kumpel nach Hause zu bringen, alarmieren die jungen Leute die Feuerwehr. Als ein Feuerwehrmann die Gruppe wegen dieser Bagatelle zur Rede stellt, bekommt er sinngemäß zu hören: Wir wollen doch noch weitermachen.
  • Beispiel 3: Ein Mann verspürt ein Brennen beim Wasserlassen und alarmiert nachts um drei Uhr die 112. Als die Einsatzkräfte bei ihm eintreffen, steht der Mann mit fertig gepackter Tasche abholbereit vor dem Haus. Daraufhin machen die Rettungskräfte ihn darauf aufmerksam, dass das nächste Krankenhaus mit Urologischer Abteilung fußläufig zu erreichen sei. Der Mann versichert offenbar sogar glaubhaft: Oh, das wusste ich gar nicht.

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