Essen-Katernberg. Helga Görnert aus Katernberg macht bei der offenen Gartenpforte mit. Welche Tipps sie hat und welche weiteren Essener Gärten öffnen.

Ihren Garten in Katernberg hat Helga Görnert in eine grüne Oase verwandelt. Hinter ihrem Zechenhaus von 1897 blüht, summt und brummt es. Trotz der Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen ist das Grün kräftig – und das ohne exzessives Gießen. Wer bei der Bepflanzung seines Gartens auf die passenden Arten und Standorte achte, müsse auch in trockeneren Sommern keine allzu großen Sorgen vor einer Kostenexplosion auf der Wasserrechnung haben, ist Görnert überzeugt. Ihre Tipps gibt die Katernbergerin gerne weiter.

Die Pflanzen auf der Terrasse brauchen im Sommer jeden Tag Wasser, weil sie mit verhältnismäßig wenig Erde auskommen müssen, die zudem stark der Sonne ausgesetzt ist. Anderswo im Garten muss seltener gegossen werden.
Die Pflanzen auf der Terrasse brauchen im Sommer jeden Tag Wasser, weil sie mit verhältnismäßig wenig Erde auskommen müssen, die zudem stark der Sonne ausgesetzt ist. Anderswo im Garten muss seltener gegossen werden. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

„Ohne Wasser geht es natürlich nicht“, sagt Görnert. Vor allem die Töpfe auf der Terrasse bräuchten im Hochsommer täglich Wasser. Wer bei der Bepflanzung von Beeten aber auf Licht und Schatten sowie die Bodenverhältnisse achte, erleichtere es den Pflanzen und damit auch sich selbst. „Man sollte Pflanzen nicht nur nach optischen Kriterien auswählen, sondern den Standort bedenken“, sagt sie. Die Etiketten an Pflanzen geben einen groben Hinweis darauf, ob es eine Pflanze eher sonnig, halbschattig oder schattig mag, ob sie mehr oder weniger Wasser braucht. Wer ein Beet aber möglichst nachhaltig gestalten möchte, sollte sich schon vor dem Kauf gut informieren, rät Görnert.

Essenerin rät: Pflanzen im Garten möglichst dicht setzen

Für das Bepflanzen eigneten sich die Monate März bis Mai und auch der September und Oktober – im Sommer sollte man besser kein komplettes Beet neu anlegen, so Görnert. „Eine neu gepflanzte Staude braucht sehr viel Wasser, weil sie noch nicht so viele Wurzeln hat.“ Um die Ausbildung eines großen Wurzelballens zu fördern, solle dieser vor dem Einsetzen in die Erde aufgelockert werden. „Wichtig ist auch, dass man sehr dicht pflanzt, um die Verdunstung über den Boden zu verringern“, sagt die 56-Jährige. Wo die Pflanzen unter sich Schatten spenden, können sie selbst und ihre Nachbarn auch länger von der im Boden gespeicherten Feuchtigkeit profitieren.

Ihren Garten in Essen-Katernberg öffnet Helga Görnert auch gerne für Besucher.
Ihren Garten in Essen-Katernberg öffnet Helga Görnert auch gerne für Besucher. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Beim Gießen selbst gebe es ebenfalls einige wichtige Faustregeln, so Görnert, denn die eigenen Pflanzen könne man tatsächlich „verziehen“. „Jeden Tag ein bisschen zu gießen, ist nicht gut“, sagt sie. Denn wer die Stauden im Beet täglich wässere, verwöhne seine Pflanzen zu sehr. Die Folge: Sie ziehen das Wasser aus den oberen Bodenschichten und bilden kaum tiefergehende Wurzeln aus. Besser sei es, nur alle paar Tage zu gießen, dann aber mit einer ausreichenden Menge, die wirklich in den Boden eindringen könne.

Seltener gießen, aber dafür intensiv

„Nur weil mal zwei Tage die Sonne scheint und die Erdoberfläche trocken ist, muss man noch nicht gießen“, sagt Görnert. Wer sich anfangs unsicher sei, könne mit einem Spaten ein Stück Boden ausstechen und schauen, ob die etwas tieferen Schichten noch ausreichend feucht sind. Mit der Zeit entwickle man dann ein Gespür für die richtige Bewässerung. Wer in seinem Garten die Möglichkeit habe, könne Regenwasser sammeln und zum Gießen verwenden: „Regenwasser ist so ziemlich das Beste, was man seinen Pflanzen geben kann.“

Viel Wasser brauche vor allem der Rasen. Aber auch dabei könne man eher abwartend agieren. „Man sieht ja, wenn der Rasen beginnt braun zu werden, dann sollte man gießen und er erholt sich auch wieder“, sagt Görnert. Und wenn das Gras nicht zu kurz gemäht werde, bleibe es auch bei Trockenheit länger grün.

Offene Gartenpforte in Essen am 30. und 31. Juli

Ihren 850 Quadratmeter großen Garten an der Köln-Mindener-Straße 286 in Katernberg öffnet Helga Görnert im Rahmen der offenen Gartenpforte am 30. und 31. Juli jeweils von 11 bis 17 Uhr. Besucherinnen und Besucher können sich dann in Ruhe umsehen, Fragen stellen, sich austauschen und bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse den Ausblick genießen.

Außerdem öffnen an diesem Wochenende in Essen die Gärten Brodersen (Am Nachtigallental 18), Kuhnhaus (Brünninghofer Weg 27) und von Jorck (Byfanger Straße 172). Weitere Gärten öffnen in Hattingen und Bochum. Der Eintritt in Höhe von zwei Euro pro Person und Garten wird in diesem Jahr an den Förderverein der Gesamtschule Essen Nord, an den Treffpunkt Jugend Altendorf für die Einrichtung eines Elterncafés und an die Kinderpatenschaft Hattingen gespendet.

Alle Adressen und Details der teilnehmenden Gärten sind unter www.gaerten-an-der-ruhr.de zu finden.