Essen-Altenessen/Karnap. Musiker von drei verschiedenen Kontinenten starten in Essen ein gemeinsames Projekt. Wie sie ihren Song „Kings of di Yard“ bekannt machen wollen.

Die Zeche Carl in Altenessen und die Straßen von Karnap dienen als Kulisse im Musikvideo zu „Kings of di Yard“. Mit dem Song wollen Essener Musiker ein wenig karibisches Lebensgefühl ins Ruhrgebiet bringen. Hip Hop aus dem Pott und jamaikanische Rhythmen kommen zusammen, unverkennbar ist der Bezug zu Essen.

Das Video zu „Kings of di Yard
Das Video zu „Kings of di Yard" ist teilweise auch im Teatro Club in der Essener Innenstadt entstanden. © Dennis Dudda

Der Essener Christian Kremp alias „Beatamin C“ hat den Song produziert. In der Szene ist er gut vernetzt und setzt auf die Kraft der Gemeinschaft, um den Song „Kings of di Yard“ bekannt zu machen. „Wir haben kein großes Label im Hintergrund, es ist ein Herzensprojekt“, sagt der 32-Jährige. Und dabei geht es multikulturell zu: Von drei verschiedenen Kontinenten stammen die Musiker, die im Lied verschiedene Sprachen und Musikrichtungen miteinander verbinden.

Die Idee zum Gemeinschaftsprojekt entstand bei einem Wiedersehen alter Schulfreunde: Mit Rapper Mr. Nico hat Kremp die Gesamtschule in Borbeck besucht. Etwa zehn Jahre hatten sie sich nicht gesehen, beim ersten Treffen aber wurden sie sofort kreativ. Mit ins Boot holten sie sich für ihr Projekt „Dotta Coppa“ aus Mülheim. Der Jamaikaner ist als Albino-Model bekannt geworden, ist aber auch Reggae-Musiker und hat seinen Künstlernamen „Dotta Coppa“ an die auffälligen Punkte in seinem Gesicht angelehnt, die eine Folge seiner genetisch bedingten Stoffwechselstörung sind.

Musiker produzieren „Kings of di Yard“ in Essen

Die Reggae-Elemente prägen den neuen Song, in dem es auch Einflüsse aus Hip Hop und Dancehall gibt. Vor allem gute Laune soll er verbreiten. „Der Song hat einen sommerlichen, karibischen Vibe“, sagt Kremp. Beim Zuhören fällt ein weiterer Künstler auf: Rapper „Negus Negest“ flüchtete als Minderjähriger aus Guinea nach Deutschland und schreibt seine Texte in seiner Muttersprache Fula. Nach seiner Ankunft in Essen vor mehreren Jahren traf er auf Kremp, der hauptberuflich als Sozialarbeiter tätig ist und mehrere Jahre lang unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreute. Mit ihnen teilte er auch seine Liebe zur Musik, bot Hip Hop-Workshops an.

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Bei der Suche nach weiteren Mitstreitern für das Musikprojekt dachte er sofort an „Negus Negest“. „Wir haben durch die Musik immer noch Kontakt“, sagt Kremp alias „Beatamin C“. Er selbst hat sich im Laufe der Jahre in der Essener Hip Hop-Szene gut vernetzt, das Mischen der Musik im Studio hat er sich nach und nach selbst beigebracht. In einem Studio in Altendorf hat er schon viele Stunden verbracht, dort bekam jetzt auch „Kings of di Yard“ den letzten Schliff.

Über Streaming-Anbieter und das Videoportal Youtube versuchen die Musiker jetzt, ihren Song bekannt zu machen. Bei den Überlegungen für das Video war ihnen sofort klar, dass Essen der Drehort sein sollte. „Die Zeche Carl ist ein Sinnbild für das Ruhrgebiet“, sagt Kremp. Gedreht wurde auch im Teatro Club in der Essener Innenstadt und auf dem Burgplatz. Tänzerische Unterstützung gab es aus der Tanzschule „Danceflavour“ mit Sitz auf Zollverein sowie von der „Dancehall Station“, Kamera und Schnitt – alles sollte den Stempel „made in Essen“ verdient haben.

Live-Auftritt in Duisburg

„Mr. Nico“ und „Dotta Coppa“ werden bei den „Afro Caribbean Days“ auf der Bühne stehen.

Das Festival läuft von Freitag, 22. Juli, bis Sonntag, 24. Juli auf dem Gelände des Ruhrorter Turnvereins an der Eisenbahnstraße in Duisburg, Tickets und weitere Informationen gibt es auf eventbrite.de.