Essen. In den letzten zwölf Monaten sind in Essen 22 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. Die Dunkelziffer liegt wohl deutlich höher.
Auf den Tod durch die Droge will der internationale Gedenktag am 21. Juli aufmerksam machen. In Essen erinnern Initiativen und Institutionen wie Aidshilfe, CVJM, Aufwind, Suchthilfe direkt und Bella Donna Drogenberatung für Mädchen und Frauen gemeinsam mit Betroffenen, Eltern und Interessierten an Menschen, die durch Drogenkonsum ihr Leben verloren haben. Das öffentliche Gedenken findet statt um 13 Uhr vor der Marktkirche. Unterstützt werden die Veranstalter von Pfarrer Vicari.
In Essen sind nach deren Angaben 22 Menschen in den vergangenen zwölf Monaten an den Folgen von Drogenkonsum verstorben. In der Pressemitteilung ist von „Drogengebrauchenden“ und „illegalisierten Drogen“ die Rede. Weiter heißt es darin über die Verstorbenen: „Es handelt sich um Menschen, die uns in den Hilfeeinrichtungen bekannt waren.“ Die tatsächliche Zahl sei deutlich höher einzuschätzen.
Erster Gedenktag vor 25 Jahren: Mutter lässt 1994 Mahnmal für toten Sohn aufstellen
Das Gedenken schließt neben denen, die beispielsweise an einer Überdosis gestorben sind, auch jene ein, die aufgrund von Langzeitwirkungen ums Leben kamen oder ihr Leben selbst beendet haben. Im Jahr 2021 sind in Deutschland nach einer Statistik des Bundeskriminalamtes 1826 Menschen an illegalen Drogen verstorben. Das sei ein Anstieg um 15,5 Prozent. Bereits von 2019 auf 2020 haben es einen Anstieg von 13 Prozent gegeben.
Der Gedenktag gehe auf die Initiative einer Mutter in Gladbeck zurück, deren Sohn 1994 durch Drogen ums Leben kam. Sie habe ein Mahnmal installieren lassen, an dem 1998 der erste Gedenktag abgehalten worden sei. Somit jährt sich dieser Gedenktag 2022 zum 25. Mal. Mittlerweile wird in immer mehr Städten in ganz Deutschland der Gedenktag begangen.