Essen. Beim Geldabheben kann es momentan Probleme geben. Denn es gibt Engpässe bei der Bargeldversorgung. Woran das liegt.

Bankkunden in Essen erhalten derzeit an einigen Geldautomaten kein Bargeld. Die Sparkasse informierte beispielsweise ihre Kunden am Dienstag über das soziale Netzwerk Facebook: „Derzeit kann es leider immer mal wieder zu Ausfällen beim Ein- oder Auszahlen am Geldautomaten kommen.“ Die Commerzbank in der Frohnhauser Straße musste gar per Aushang mitteilen, dass „die Versorgung unserer Filiale mit Bargeld nicht möglich ist“ und es dadurch zu Ausfällen der Geldautomaten kommen könnte.

Die Probleme dürften auch andere Geldhäuser betreffen. Denn Hintergrund für die stellenweise Bargeldknappheit ist der Streik der Geldtransporteure in den laufenden Tarifverhandlungen. Dieser war zwar schon am vergangenen Freitag und Montag. Doch die Auswirkungen sind auch zwei Tage danach noch zu spüren. „Die betroffenen Unternehmen kommen kaum hinterher, die Rückstände aufzuarbeiten“, sagt Karsten Braun, Gewerkschaftssekretär bei Verdi.

Rund 500 Geldboten im Streik

Die Geldboten sorgen dafür, dass der Bargeldkreislauf im Handel, zwischen Bundesbank und Filialbanken funktioniert. Laut Verdi arbeiten in der Branche in NRW rund 3000 Beschäftige. Rund 500 waren am Montag im Ausstand.

Die Sparkasse, die in Essen das größte Filialnetz betreibt, sprach am Mittwoch nur von vereinzelten Geldautomatenausfällen. Ebenso die Commerzbank. Die Geldhäuser verweisen ihre Kunden auf benachbarte Standorte. Kostenlose Barauszahlungen seien zudem in vielen Supermärkten möglich. Außerdem rieten sie Kunden, bei Einkäufen mit Karte zu bezahlen.

Am heutigen Mittwoch entscheidet sich, ob sich die Situation in der nächsten Woche zuspitzt. Momentan läuft die vierte Runde der Tarifverhandlungen. Verdi hatte fordert, den Stundenlohn der Geldtransporteure von 18,60 Euro auf 20,60 Euro zu erhöhen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Lohnerhöhung von sieben Prozent im ersten Jahr und 3,5 Prozent im zweiten angeboten. Für den Fall, dass er keine Einigung gibt, bereitet Verdi bereits Streiks für die kommende Woche vor.