Essen-Gerschede. In Gerschede rollen bald die Bagger – der Pausmühlenbach soll renaturiert werden. Was geplant ist und wo es zu Einschränkungen kommen kann.
Der Pausmühlenbach soll in Gerschede bis 2023 renaturiert werden – die Arbeiten haben nun begonnen. Der Bach ist seit Anfang des Jahres abwasserfrei, neben der Wasserqualität soll sich in Zukunft aber auch das Umfeld erholen können. So soll der Pausmühlenbach wieder natürlicher verlaufen und von Auen umgeben sein, in denen sich verschiedene Tierarten wohlfühlen sollen.
Dazu hat die Emschergenossenschaft in Gerschede nun Arbeiten gestartet. Eigentlich war die Renaturierung erst ab dem 11. Juli vorgesehen, doch die Maßnahme sei kurzfristig vorgezogen worden. Während der Bauarbeiten, die im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein sollen, wird es für Anlieger zu einigen Einschränkungen kommen. Je nach Baufortschritt sollen die Wege umgeleitet werden.
Rückhaltebecken soll vor Hochwasser schützen
Die Renaturierung wird nach Angaben der Emschergenossenschaft in drei Bauabschnitten erfolgen. Dabei geht es einerseits um die ökologische Aufwertung des Gewässers, aber auch um Hochwasserschutz. Im ersten Abschnitt wird im Bereich der Levinstraße ein Regenrückhaltebecken mit einem Volumen von rund 7200 Kubikmetern gebaut. Bei Starkregen soll das Regenwasser darin vorübergehend zurückgehalten werden, sodass es im Anschluss kontrolliert in das Gewässer abgelassen werden kann.
Bei Starkregenereignissen hatten Häuser im Umfeld des Pausmühlenbaches in der Vergangenheit bereits unter Wasser gestanden. Ein Anwohner an der Pausmühlenstraße musste im vergangenen Jahr sogar zeitweise im Wohnwagen leben, weil seine Souterrainwohnung überschwemmt wurde – sie liegt oberhalb des künftigen Rückhaltebeckens, die Hoffnung der Anlieger ist trotzdem, dass das neue Becken sie vor einem Rückstau bewahrt. In der Pausmühlenstraße selbst soll ein neuer Abwassersammler die Anlieger vor weiteren Schäden schützen.
Pausmühlenbach soll in Essen-Gerschede wieder natürlich fließen
Im Umfeld des neuen Beckens an der Levinstraße soll der neue Verlauf des Pausmühlenbachs entstehen – inklusive Auenfläche, auf der sich Tiere und Pflanzen ansiedeln sollen. In diesem Bereich soll außerdem ein neuer Fuß- und Radweg entlang des Baches entstehen. Für die Arbeiten soll die teilweise noch vorhandene Baustraße genutzt werden, die parallel zum Pausmühlenbach verläuft. „Deshalb ist vor allem im Bereich der Parkplätze der Kleingartenanlage Weidkamp mit Baustellenverkehr zu rechnen“, teilt die Emschergenossenschaft mit.
Der zweite Bauabschnitt verläuft vom zukünftigen Regenrückhaltebecken am Friedhof vorbei zur Alten Bottroper Straße bis zum Bahndamm. Der Baustellenverkehr wird dann über die Alte Bottroper Straße geführt, sodass dort ebenfalls mit temporären Einschränkungen im Verkehr zu rechnen ist.
Der dritte Bauabschnitt, eine Straßenbaumaßnahme, erfolgt dann wieder im Bereich des Rückhaltebeckens: Dort wird nach dem Abschluss der Bauarbeiten im Bereich Levinstraße der Weg zwischen der Levinstraße 54 und dem dortigen Kiosk wieder instandgesetzt. Dafür wird die Zufahrt von der Levinstraße zu den Kleingärten und den Fuß- und Radwegen für etwa fünf Wochen gesperrt. Wann das genau sein werde, hänge vom Baufortschritt ab, teilt die Emschergenossenschaft mit. Vor Ort solle per Aushang darüber informiert werden.