Essen. Jahresschau der Folkwang-Studierenden auf dem Campus Zollverein. Fachbereich Gestaltung zeigt Projekte aus den Bereichen Design und Fotografie
Im Quartier der Folkwang Universität der Künste auf Zollverein werden die Arbeitsräume an diesem Wochenende zu Ausstellungsräumen: Die weitläufigen Flure verwandeln sich in Bildergalerien, die Seminarräume werden zu Filmstudios, sogar die Spindschränke fungieren als Kunstraum, wenn der Kreativ-Nachwuchs der Studiengänge Fotografie, Industrial Design und Kommunikationsdesign seine aktuellen Arbeiten zeigt. Der Rundgang durchs Quartier Nord läuft noch bis zum 26. Juni, der Eintritt ist frei.
Das Angebot reicht von Illustration und Animation bis hin zu Produktdesign und experimenteller Gestaltung. Zudem wird ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten mit Workshops, Führungen, Live Performances und Diskussionen. Der Rundgang soll Studieninteressenten einen ersten Einblick geben, vor allem gibt die Jahresausstellung aber einen guten Überblick über das, woran die Studenten im vergangenen Jahr gearbeitet haben. Dabei werden den Besuchern nicht nur fertige Werke, sondern auch die verschiedenen Stadien von Arbeitsprozessen vorgestellt.
Gestalterische Fragen zur künftigen Fahrzeugnutzung und zum Schleimpilz-Organismus
Unter dem Stichwort „Cracking Cars“ machen sich Studierende beispielsweise Gedanken über die Auto-Nutzung der Zukunft, jenseits von Fragen der Elektromobilität. Könnten die Dächer von abgestellten Fahrzeugen, die nach Ansicht der jungen Gestalter ja oft eher „Stehzeuge“ seien, nicht eine andere Funktion im Stadtraum übernehmen – etwa für die Straßenbeleuchtung mit magnetisch an der Karosserie zu befestigen Leuchten? Ähnlich zukunftsweisend wirkt der formschöne Entwurf eines Küchengerätes zur Aufzucht von in-Vitro-Fleisch oder die Studie zur Struktur des Schleimpilz-Organismus.
Gemischt kuratierte Räume betonen zudem den interdisziplinären Fokus der Folkwang Universität der Künste. Etwa wenn Emil Theodor Feldhofer, der an der Folkwang-Uni in Werden eigentlich Physical Theatre studiert, auf dem Campus Nord nun als Teilnehmer des Kurses „Experimentelles Gestalten“ seine Versuchsanordnung mit Würfelzucker-Pyramide aufbaut, für deren allmähliche Auflösung beständig von der Decke tropfendes, schwarz gefärbtes Wasser sorgt.
Öffentliche Diskussionen rund um das Thema Gestaltung, Führungen über den Campus, Einführung in die technischen Prozesse der Fotografie und gestalterische Workshops runden das Programm am Wochenende ab. Die Zeiten: 24. Juni (12 bis 22 Uhr), 25. Juni (12 bis 22 Uhr), 26. Juni (12 bis 19 Uhr)
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