Essen. Bei der Restflüssigkeit in einer untersuchten PET-Flasche handelte es sich um Wasser. Warum Schüler das Bewusstsein verloren, ist rätselhaft.
Drei Tage nach dem Alarm wegen bewusstloser Jugendlichen an einer Realschule in Essen-Überruhr sind die Ursachen der vermeintlichen Vergiftung mutmaßlich durch ein Getränk noch nicht klar. „Der Fall bleibt mysteriös“, sagte Polizeisprecher Christoph Wickhorst am Montag, nachdem die Untersuchung der Flüssigkeit in einer sichergestellten PET-Flasche, aus der die betroffenen acht Schüler getrunken haben sollen, die Ermittler keinen Schritt weitergebracht hat.
Denn: „Es handelte sich um Wasser“, so Wickhorst. Dieses Ergebnis habe die Analytische Taskforce der Feuerwehr Dortmund mitgeteilt, die die Beprobung übernommen hatte, nachdem die Feuerwehr Essen am Freitag an Ort und Stelle keine auffällige Substanz hatte feststellen können.
Die Polizei geht deshalb davon aus, dass die Schüler die 1,5-Liter-Flasche mit Cola-Emblem wohl ausgetrunken haben und danach Wasser eingefüllt worden ist. Von wem sei unklar. Auch auf eine Antwort auf die Frage, wer das ominöse Getränk mitgebracht hat, warten die Ermittler noch.
Noch nicht alle betroffenen Kinder erreicht
Bislang spreche aber vieles dafür, dass derjenige in den Reihen der betroffenen Schüler zu suchen sei. „Wir haben aber noch nicht alle Kinder erreicht“, sagt Wickhorst - und bislang hat niemand freiwillig aufgezeigt. Es gebe jedoch keinerlei Hinweise auf einen Dritten, der die Flasche mit einer vermeintlich gefährlichen Flüssigkeit absichtlich auf dem Schulhof deponiert haben könnte.
Gegen 12 Uhr am Freitagmittag war der Rettungsdienst der Feuerwehr Essen zum ersten Mal zur Überruhrstraße ausgerückt, weil ein Schüler über Kreislaufprobleme geklagt hatte. Der Jugendliche wurde in ein Krankenhaus transportiert. Rund eine Stunde später ging der zweite Alarm ein.
Vier weitere Zwölf- bis 14-Jährige klagten über ähnliche Beschwerden, zwei von ihnen hatten sogar das Bewusstsein verloren. Der Leitende Notarzt wurde alarmiert, die Einsatzkräfte versorgten die Schüler vor Ort, bevor auch sie in Kliniken gebracht wurden.
Feuerwehr hat auch Kontakt zu Eltern aufgenommen
Bei Befragungen an der Schule stellte sich dann heraus, dass weitere drei Schüler und Schülerinnen vermutlich ebenfalls die unbekannte Flüssigkeit zu sich genommen hatten. Da sie aufgrund ähnlicher Symptome bereits von ihren Eltern abgeholt worden waren, nahm die Feuerwehr Kontakt auf mit dem Hinweis, sich ebenfalls in ärztliche Behandlung zu begeben.
Nach einer Nacht im Krankenhaus konnten auch die beiden Schüler, die vorübergehend das Bewusstsein verloren hatten, wieder nach Hause, sagt Polizeisprecher Christoph Wickhorst.
Mit einem abschließenden Ermittlungsergebnis rechnet die Kripo Essen zum Ende der Woche.