Essen. Ab Montag ist das Sparticket an allen Verkaufsstellen und online zu haben. Was Kunden über das neue Angebot wissen sollten.

Der Countdown läuft, ab Montag, 23. Mai, ist das „9-Euro-Ticket“ bei der Ruhrbahn zu haben. Für kleines Geld lässt sich von Juni bis August damit durch ganz Deutschland reisen. Auf Sylt sollen sie schon graue Haare bekommen in Sorge über all die Ausflügler, welche die schöne Nordseeinsel überschwemmen könnten. Ob es tatsächlich so kommt, wird man sehen. Doch nicht nur auf Sylt stellen sie sich auf einen großen Andrang ein, sondern auch bei der Ruhrbahn und das eben bereits mit Beginn der kommenden Woche.

Ruhrbahn-Sprecherin Simone Klose baut sicherheitshalber schon einmal vor: „Niemand, der ein 9-Euro-Ticket kaufen möchte, muss dafür ins Ticket-Center kommen.“ Den Fahrschein zum Schnäppchenpreis gibt es nicht nur an allen bekannten Verkaufsstellen, sondern über alle Verkaufskanäle, analog und digital.

Auch beim Busfahrer können Fahrgäste das 9-Euro-Ticket kaufen

Fahrgäste können das Ticket also auch am Automaten ziehen oder, und das ist neu, beim Busfahrer kaufen. „Für neun Euro gibt’s dann einen Papierscheinfahrschein, auf den man seinen Namen und sein Geburtsdatum eintragen muss“, erläutert Simone Klose. Einfacher geht’s über die Datenautobahn, also online über die Abo-Seite der Ruhrbahn oder über die Ruhrbahn-App „ZÄPP“.

Das 9-Euro-Ticket ist ein klassisches Monatsticket. Es läuft Ende des Monats ab, egal an welchem Tag es der Fahrgast gekauft hat. Das Ticket berechtigt zu Fahrten in der 2. Klasse in Bussen, Bahnen und allen Nahverkehrszügen.

„Man kann natürlich auch ein Abonnement abschließen“, betont Simone Klose. Zum Beispiel über ein Ticket 2000 oder ein Bärenticket. Der Vorteil, so Klose: Zusätzliche Leistungen, die ein solches Abonnement bietet, gelten trotz des vergünstigten Preises. Wer mit seinem Abo-Ticket beispielsweise 1. Klasse fahren darf, zahlt dafür nur neun Euro pro Monat. Erst ab September würde der volle Preis fällig. Wem das zu viel ist, der muss sein Abo allerdings rechtzeitig kündigen.

Auch Abonnenten der Ruhrbahn fahren für den günstigen Preis

Ruhrbahn-Kunden, die bereits ein Abo-Ticket besitzen, fahren ebenfalls für neun Euro pro Monat. Sie müssen sich um nichts kümmern, betont Simone Klose. Die Ruhrbahn bucht einfach drei Monate lang weniger Geld vom Konto ab.

Klingt alles ganz einfach. Weil der Teufel aber bekanntlich im Detail steckt, weist die Verbraucherzentrale auf mögliche Stolperfallen hin. Wichtig: Das 9-Euro-Ticket gilt in ganz Deutschland, wer es in Essen kauft, darf damit auch in Köln, Dresden, Berlin und allen anderen schönen Orten dieses Landes fahren. Wer also eine Städtereise plant – schon dafür lohnt’s sich.

Ausflugstipps

Das 9-Euro-Ticket ist ab dem 1. Juni gültig. Die Ruhrbahn erwartet, dass Kunden nicht nur für die Fahrt mit Bus und Bahn in Essen nutzen werden, sondern auch für Ausflüge jenseits der Stadtgrenzen. Schließlich kann man das Ticket bundesweit nutzen. Ab Juni will die Ruhrbahn auf Facebook Tipps für einen Tagesausflug veröffentlichen einschließlich Verbindungen und Abfahrtszeiten. Bis Ende August soll es jede Woche einen neuen Tipp geben.

Abonnement-Tickets werden, wie beschrieben, vom 1. Juni bis zum 31. August praktisch zum 9-Euro-Ticket. Aber: Zusätzliche Leistungen, die ein Abo mitbringt, wie beispielsweise die Fahrt in der 1. Klasse oder die Möglichkeit, sein Abo-Ticket auf eine Person zu übertragen, dürfen nur im jeweiligen Geltungsbereich des Tickets in Anspruch genommen werden, außerhalb davon nicht. Wer also im VRR ein Abo für die 1. Klasse hat, muss in die 2. Klasse wechseln, sobald der Zug die Grenzen des Verkehrsverbundes hinter sich lässt.

Auch von Bundesland zu Bundesland gibt es unterschiedliche Regeln. So dürfen in NRW Hunde kostenlos mitfahren, in Berlin benötigen Herrchen und Frauchen für ihren Hund ein Extra-Ticket.

Ein separates Ticket benötigt auch, wer sein Fahrrad mitnehmen möchte. In NRW kostet ein solches 4,80 Euro. Grundsätzlich sollten sich Fahrgäste mit den Regelungen des jeweiligen Verkehrsverbundes vertraut machen, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Damit es bei einer Fahrkartenkontrolle keine böse Überraschung gibt. Dann könnte aus dem Sparticket für neun Euro schnell ein teures Vergnügen werden.