Essen. Zum ersten Mal nach 2020 fand die Tour de Rü wieder als klassische Frühlingsausfahrt statt. 120 Autos machten sich auf nach Schloss Nordkirchen.
Zum ersten Mal seit 2020 wieder zum Traditionstermin im Frühjahr, und das Wetters spielte überwiegend ebenfalls mit: Die 18. Oldtimerausfahrt „Tour de Rü“ führte zum Schloss Nordkirchen, einem barocken Kleinod im Münsterland und ging nach Angaben der Interessengemeinschaft Rüttenscheid als Veranstalter weitgehend störungsfrei über die Bühne.
Einige wenige der 120 alten Schätzchen schafften die gut 200 Kilometer lange Frühlingsausfahrt nicht, ein Fahrer wurde offenbar unverschuldet in einen Unfall verwickelt und musste sogar kurzzeitig ins Krankenhaus. An seinem Oldtimer entstand erheblicher Sachschaden.
Gegen 15.30 Uhr Waren die Fahrer wieder in Essen, bei der anschließenden Wertung durch Fachleute der Oldtimer-Restauration, dem sogenannten „Concours de Restauration“, gewann ein Mercedes 300 D Cabrio vom Baujahr 1960. Von dem Wagen wurden zwischen 1957 und 1962 nur ganze 65 Stück gebaut. Auf dem zweiten Platz kam ein Ford Mustang Fastback, der 1967 erstmals in San Jose in Kalifornien zugelassen wurde. Ein Karmann Ghia Typ 34 vom Baujahr 1969 ergatterte den dritten Preis.
Die Preise für den „Concours de Elegance“ werden traditionell von einer Gruppe Rüttenscheider Damen vergeben, denen man in dieser Konkurrenz offenbar den größeren Sachverstand zutraut. Hier gewann ein bildschönes Mercedes 300 A Cabrio aus dem Jahr 1953. Das Fahrzeug wurde in sechsjähriger Arbeit komplett zerlegt und restauriert. Auf den zweiten Platz wählte die Jury einen Austin Healey 3000 MK III aus dem Jahr 1965. Auf den dritten Platz kam ein BMW 3200 L von 1962, unter Experten wegen seiner ausladenden Formen auch als „Barockengel“ bekannt.
Bei der Ankunft der Auto-Schätze auf dem Messe-Parkplatz P 2 warteten bereits viele Hundert Passanten, um sich die Oldtimer näher anzuschauen. Auf die früher übliche Vorfahrt auf der Rüttenscheider Straße hatte Organisator Rolf Krane verzichtet. Die Organisation des Events konnte dadurch deutlich vereinfacht werden.