Essen. Mit eindringlichen Worten hat sich die Chefin der Arbeitsagentur Essen an die hiesigen Unternehmen gewandt. Ihr geht es um ein Zukunftsthema.

Ein dringender Appell an die Arbeitgeber in Essen, mehr auszubilden: Die Chefin der Essener Arbeitsagentur, Andrea Demler, hat sich mit flehentlichen Worten an die Unternehmen gewandt. „Bitte geben Sie der Jugend eine Chance und melden Sie uns ihre freien Ausbildungsstellen“, forderte sie am Dienstag bei der Vorlage der aktuellen Ausbildungszahlen.

Es sei zwar erfreulich, dass die Arbeitsagentur im April mehr freie Ausbildungsstellen erreicht hätten. „Wir würden uns trotzdem freuen, wenn mehr Betriebe sich wieder zur Ausbildung bekennen. Die Anzahl der Betriebe, die dual ausbilden, sinkt leider seit Jahren. Dies ist sehr bedauerlich“, so Demler. Sie machte deutlich, dass Ausbildung auch für die Unternehmen gewinnbringend sei. Mittlerweile werde in manchen Branchen schon nicht mehr vom Fachkräftemangel, sondern von Fachkräftenot gesprochen.

Nach Coronaeinbruch jetzt nur 45 Ausbildungsstellen mehr gemeldet

Nach den schwierigen Corona-Jahren 2020 und 2021 mit derben Einbrüchen dümpeln die Ausbildungszahlen weiter vor sich hin. Seit Oktober 2021 haben Unternehmen der Agentur für Arbeit insgesamt 2687 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind gerade einmal 45 Stellen und damit 1,7 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell gelten noch 1499 Bewerber und Bewerberinnen als unversorgt (+4,4 % im Vergleich zu April 2021). Allerdings scheinen sich die Firmen schwer damit zu tun, geeignete Azubis zu finden. Momentan sind noch 1501 Ausbildungsstellen unbesetzt – fast 10 Prozent mehr als zum gleichen Zeitraum vor einem Jahr.