Essen. Zur neuen Eissaison gibt es neue Sorten in den Essener Eisdielen, die Preise aber steigen. Wieso das nicht nur an den Energiekosten liegt.
Die Eisdielen in Essen starteten bereits in die neue Saison – im Angebot sind neue Sorten, aber auch gestiegene Preise. Eine nicht-repräsentative Umfrage dieser Redaktion zeigt: Nahezu alle Eisdielen in Essen haben die Preise pro Kugel erhöht. Sie liegen in dieser Saison zwischen 1,20 Euro und 1,40 Euro, speziellere Sorten können auch 1,50 Euro kosten.
Dies hänge allerdings nicht nur mit den steigenden Energiekosten zusammen, erklären die Betreiber. „Die Rohstoffpreise sind stark gestiegen“, erklärt Dirk Hermanski, Inhaber von „Mörchens Eis“ auf der Rüttenscheider Straße 202.
Auch die Preise für die Hörnchen, die aus Weizenmehl hergestellt werden, seien um 30 Prozent teurer geworden. Daher kostet eine Kugel nun 1,20 Euro, zehn Cent mehr als im vergangenen Jahr. Hermanski ergänzt, dass weitere Preissteigerungen nicht auszuschließen seien, wenn sich die Einkaufspreise ebenfalls weiter erhöhen.
Dass die Einkaufspreise hoch sind, bestätigt auch die Inhaberin des Eiscafés Tosca in Holsterhausen, Augusta Corte Levou. Da beispielsweise die Nüsse in Italien eingekauft würden und dort die Preise gestiegen seien, müssten auch im Verkauf die Preise angepasst werden, sagt die Inhaberin. Daher kostet eine Kugel Eis hier jetzt ebenfalls 1,20 Euro, spezielle Sorten 1,50 Euro.
Eiskonditorei Casal bietet in laufender Saison neue Sorten an
Die Eiskonditorei Casal in Frohnhausen gehört zu den beliebtesten Eiscafés in Essen. Auch hier mussten die Inhaber die Preise erhöhen. So zahlen Kunden für eine Kugel 1,30 Euro, statt 1,20 Euro wie im letzten Jahr. Simonetta Pasqualotti, Inhaberin des Cafés sagt, dass sie „die Preise gerne beibehalten wollten, aber leider war das nicht möglich.“ Als Grund nennt sie unter anderem hohe Energiekosten für die Eismaschinen.
Im Laufe der Saison werden neue Eissorten präsentiert und lösen andere ab. Beispielsweise wird die Sorte Brownie neu angeboten. Ab wann welche neue Sorte im Angebot ist, veröffentlicht das Team über Instagram und Facebook.
Werdener Traditionseiscafé nutzt Honig als Zutat
Kikas Eiscafé, das sich seit über 40 Jahren in Werden befindet, hat die Preise im Vergleich zum letzten Jahr ebenfalls um zehn Cent auf 1,40 Euro erhöht. Dies liege aber vor allem daran, dass „seit zweieinhalb Jahren Milch von Kühen verarbeitet wird, die artgerecht gehalten werden“, wie Chefin Monika Reinhardt erzählt.
In dem Werdener Eiscafé gibt es in dieser Saison mehrere Eisneuheiten, zum Beispiel Joghuretto, ein Erdbeereis mit Joghurt und Vollmilchschokolade. Zusätzlich zu den traditionellen Eissorten wie Vanille, Schokolade und Erdbeere werden in dieser Saison auch Eiskreationen mit Honig angeboten. Ausgefallene Sorten sind ein Kurkuma-Honig-Eis sowie ein Joghurteis mit Manuka-Honig.
Fehlende Fachmessen erschweren die Entwicklung neuer Eissorten
Das in Kupferdreh ansässige Eiscafé Pflückthun hat den Preis ebenfalls um zehn Cent auf 1,20 Euro erhöht. Das empfindet Geschäftsführer Friedrich Dirks aktuell als Grenze: „Wenn die Preise noch weiter steigen, überlegen die Kunden vielleicht eher, ihr Eis im Supermarkt zu kaufen.“
Dass wegen der Corona-Pandemie keine Fachmessen stattfinden konnten, auf denen normalerweise neue Trends und Sorten vorgestellt werden, sei schade, merkt der Inhaber des Eiscafés Plückthun an. Dadurch sei es schwieriger, neue Eiskreationen zu entwickeln.
- Einige ungewöhnliche Trends gibt es in Essens Eisdielen in dieser Saison auch.
- So setzen viele Betriebe auf vegane Sorten, einige nutzen alternative Süßungsmittel wie Stevia oder Zutaten wie Rosmarin.
- Wie diese neuen Eiskreationen ankommen, wird die Saison zeigen.