Essen-Kettwig. Für den Neubau der Schule an der Ruhr in Essen-Kettwig gibt es erste Pläne. Das ist vorgesehen und so lange wird es dauern, bis Bagger loslegen.
Viel Staub im wahrsten Sinne des Wortes wirbelte der Abbruch der alten Schule am Mintarder Weg auf, der vom Frühjahr bis in den Herbst 2021 stattfand. Weil das Gebäude mit dem Schadstoff Tetrachlorethen, einem Lösungsmittel, belastet war, wurde wie im Bergbau üblich eine Bewetterung (Belüftung) durchgeführt. Die komplexe Altlastenentsorgung ist ausgestanden, das Gelände ist plan. Wie geht es weiter?
Steigender Bedarf an Schulraum im Essener Süden
In Kettwig vor der Brücke soll es, das ist erklärtes Ziel von Politik und Essener Stadtverwaltung, wieder eine Grundschule geben – als zweiter Standort der Schule an der Ruhr an der Gustavstraße. Dort müssen die Schülerinnen und Schüler seit 2017 zusammenrücken, damals musste der Betrieb der Grundschule in vor der Brücke wegen des Schadstofffundes eingestellt werden. Eine Pavillonlösung gibt es, die das Warten auf den Neubau erträglicher machen soll.
Der Bedarf an Schulraum ist da, ja wird aufgrund von Zuzügen von ukrainischen Flüchtlingen weiter steigen. Bis zum Schulstart auf der anderen Ruhrseite werden aber noch einige Jahre ins Land gehen. Angepeilt ist die Aufnahme des Betriebs im Neubau zum Schuljahr 2025/2026. So der Plan der Stadt.
Drei miteinander verbundene Baukörper sind geplant
„Aktuell befindet sich die Maßnahme in der Vorplanung. Die Schulleitung ist hierbei stets mit eingebunden und nimmt an allen Besprechungen teil“, teilt Patrick Betthaus, Pressereferent der Stadt, auf Nachfrage dieser Redaktion mit. So seien auch konkrete Wünsche, wie zum Beispiel in Bezug auf die Raumanordnungen, berücksichtigt worden.
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„Es ist vorgesehen, dass das Raumprogramm für eine zweizügige Grundschule in drei miteinander verbundenen Baukörpern umgesetzt wird.“ Geplant seien eine Einfachturnhalle, ein Gebäude für den Offenen Ganztag und das Lerngebäude. Das Herzstück aller Gebäudeteile bilde die mittig angeordnete Aula.
Der Bauantrag werde vermutlich im Oktober eingereicht
Diese Leistungsphase der Vorplanung werde Anfang April abgeschlossen sein, stellt Betthaus in Aussicht. Im Anschluss erfolge dann die sogenannte Entwurfsplanung. Der Bauantrag werde vermutlich im Oktober dieses Jahres eingereicht.
Kita ist an die Ruhrtalstraße gezogen
Die städtische Kindertagesstätte, die sich auch auf dem Grundstück am Mintarder Weg befindet, war durch den Schadstofffund im Jahr 2017 nicht betroffen. Aber durch den Abbruch der Schule mit Staub und Lärm war ein Umzug notwendig geworden.
Neuer Standort für die Kita ist das grüne Haus an der Ruhrtalstraße, das zuvor als Flüchtlingsunterkunft diente. Wie lange die Einrichtung da verbleibt, ist u.a. von der Einschätzung der Stadt zur Lärmbelästigung durch den Schulneubau abhängig.
Es sei geplant, dass der Beginn der Bauausführung im Mai/Juni 2023 erfolgt. Die Stadt rechne mit zwei Jahren Bauzeit. „Es handelt sich hierbei um die Zeitschienen gemäß aktueller Planungen. Diese setzen einen grundsätzlich störungsfreien Verlauf voraus und können sich gegebenenfalls verändern“, schränkt Betthaus allerdings ein.
Stadt schätzt Bauvolumen derzeit auf rund 23 Millionen Euro
In dieser frühen Planungsphase gehe die Stadtverwaltung Essen gemäß des sogenannten BKI (Baukostenindex) von einem Bauvolumen von rund 23 Millionen Euro aus. Betthaus: „Im Rahmen der weiteren Detailplanungen werden sich die Kosten verändern, da sie sich immer konkreter berechnen und beschreiben lassen.“ Eine erste konkretere Gesamtsumme könne im Sommer 2022 genannt werden.