Essen. Die Bombe in Essen-Huttrop ist am Dienstag erfolgreich entschärft worden. A40 und A52 waren zeitweise gesperrt. Zur Chronik der Ereignisse.
In Essen ist am Dienstag (22. März) erneut ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Bombe wurde bei Bauarbeiten am Berufskolleg Ost entdeckt. Betroffen ist der Stadtteil Huttrop. Rund 3800 Menschen im 500-Meter-Umkreis der Bombe mussten in Sicherheit gebracht werden, darunter auch Bewohner und Bewohnerinnen von Altenheimen.
Auch die Autobahnen A40 und A52 mussten zeitweise gesperrt werden. Im Nah- und Fernverkehr der Bahn und im städtischen Nahverkehr kam es zu Beeinträchtigungen.
Bombe in Essen: Liveticker zur Situation in Huttrop
00.00 Uhr: Die Entschärfung war erfolgreich! Die Sperrmaßnahmen werden laut Stadt jetzt nach und nach aufgehoben. Die betroffenen Essener und Essenerinnen können zurück in ihre Wohnungen bzw. diese wieder verlassen. Die Autobahnen A40 und A52 und die Bahnstrecken sind auch wieder freigegeben.
23:13 Uhr: Die Evakuierung ist laut Stadt abgeschlossen. Die Entschärfung beginnt jetzt.
22.30 Uhr: Die Evakuierungsdurchgänge sind abgeschlossen. Laut Stadt laufen noch die letzten Krankentransporte.
22.05 Uhr: Laut Stadt läuft der zweite Evakuierungsdurchgang noch, auch ein paar Krankentransporte stehen noch aus. Laut Stadt hatten einige Personen nichts von der Bomben-Entschärfung mitbekommen und benötigten dann teils noch einen Krankentransport, was die Entschärfung deutlich verzögert. So ist weiterhin ist unklar, wann die Bombe genau entschärft werden kann.
21.30 Uhr:: Die Autobahnen sind jetzt gesperrt: Die A40 ist zwischen Essen-Zentrum und Essen-Frillendorf in beide Richtungen, die A52 zwischen Essen-Bergerhausen und Dreieck Ost ist ebenfalls in beiden Richtungen dicht. Auch die Deutsche Bahn hat den Zugverkehr zwischen dem Essener und Bochumer Hauptbahnhof eingestellt. Laut Bahn werden Fernzüge zwischen Dortmund und Duisburg umgeleitet. Die Halte Essen-, Bochum- und Mülheim-Hauptbahnhof entfallen.
20.50 Uhr: Der erste von zwei Evakuierungsdurchgängen ist laut Stadt beendet. Die Krankentransporte laufen weiter. Damit beginnen auch die Verkehrseinschränkungen bei der Ruhrbahn. Die Autobahnen und Bahnstrecken werden erst ab ca. 21.30 Uhr gesperrt. Sie sollen so lange es geht offen gehalten werden.
19.53 Uhr: Laut Stadt läuft die Evakuierung auf Hochtouren. Über 400 Kräfte seien im Einsatz, darunter auch viele aus anderen Städten und Kreisen.
18.14 Uhr: Die Stadt betont noch einmal: Evakuierung und Betreuung der Anwohner stellt Feuerwehr und Hilfsorganisationen heute vor besondere Herausforderungen. Unter anderem werden vorab zwei Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie das Franz Sales Haus evakuiert. Dabei müssen die verschiedensten Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt werden: einige sind bettlägerig, andere sind nur mit einem Rollstuhl mobil, weitere sind dement oder haben andere Einschränkungen und müssen entsprechend betreut werden. Auch einige mit dem Coronavirus infizierte Personen leben im Evakuierungsbereich und müssen separat untergebracht werden.
17.35 Uhr: Nach Angaben der Stadt beginnt das Ordnungsamt nun mit dem ersten Evakuierungsdurchgang und den Lautsprecherdurchsagen.
17.25 Uhr: Das Lagezentrum kann noch nicht abschätzen, zu welchem Zeitpunkt der Blindgänger von Huttrop entschärft werden könnte. Es zeichnet sich aber ab, dass es wohl eher in den späteren Abendstunden geschehen könnte.
Fest steht: Während der Entschärfung werden auch die Autobahnen A40 und A52 gesperrt werden müssen. Die Stadt teilt mit: Aus Fahrtrichtung Venlo wird der Verkehr an der Anschlussstelle Essen-Zentrum (vor dem Tunnel) abgeleitet. Aus Fahrtrichtung Dortmund wird der Verkehr nur bis zur Anschlussstelle Essen-Frillendorf fahren können. Aus Fahrtrichtung Düsseldorf wird man nur bis zur Anschlussstelle Essen-Bergerhausen kommen können. Auch die entsprechenden Auffahrten in dem Bereich werden gesperrt.
16.35 Uhr: Duisburg hilft Essen. Um die Evakuierung der Altenheime zu unterstützen, schickt die Duisburger Feuerwehr einen Patiententransportzug nach Essen. Obwohl stark eingespannt durch die Betreuung von Ukraine-Flüchtlingen seien die Hilfsorganisationen in der Lage, in Essen mit anzupacken. „Die Einheiten befinden sich gerade auf dem Weg in den Bereitstellungsraum in Essen und werden von dort aus die Evakuierungsmaßnahmen verstärken. Die Einsatzkräfte werden heute abend zurück erwartet“, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr Duisburg.
16.25 Uhr: Die Stadt Essen hat jetzt die Betreuungsstelle eingerichtet. Sie befindet sich im Robert-Schmidt-Berufskolleg auf der Robert-Schmidt-Straße 1.
16.21 Uhr: Bei der Ruhrbahn sind die Linien 103/104 sowie 146/160 und 161 von der Bombenentschärfung betroffen – hier die Details:
Straßenbahn 103/109: Für beide Tram-Linien entfallen folgende Haltestellen, ab Hollestraße: Wasserturm, Wörthstr., Schwanenbuschstr., Parkfriedhof, Dinnendahlstr., Knappschafts-Krkhs, Stadtgarten und SteeleBus;
Bus 146: Die Buslinie fährt nicht über die Sonderspur über die A40. Es entfallen die (H) Feldhaushof, Oberschlesienstraße und Wasserturm
Bus 160/161: Es entfallen für die Dauer der Sperrung folgende Haltestellen: Burggrafenstraße, Oberschlesienstr., Vollmerstr. und Schwanenbuschstraße.
Hinweis: Fahrgäste mit dem Ziel Steele S-Bahnhof können ab Haltestelle Rathaus Essen auf die Buslinie 166 ausweichen; sie fährt durch bis Steele Bahnhof.
16.04 Uhr: Von den rund 220 Menschen, die auf dem Gelände des Franz-Sales-Hauses leben und einen hohen Pflegebedarf haben, bleiben 70 vorerst in den Werkstätten Horst und Ruhrau. „Dort arbeiten sie gerade ohnehin und bleiben dann einfach nach Feierabend in vertrauter Umgebung“, so Sprecherin Valeska Ehlert. Das Personal aus dem Wohnbereich werde sie dort im Anschluss an die Arbeit bis zum Ende der Evakuierung gut betreuen, denn dort profitierten die Beschäftigten von den nötigen Pflegemöglichkeiten, die es in den Notunterkünften so nicht gegeben hätte.
110 Personen, die auf dem Gelände an der Steeler Straße wohnen, darunter ein halbes Dutzend Rollifahrer, werden von ihren Wohngruppen aus zusammen mit den Pflege- und Betreuungskräften in die Notunterkünfte gebracht. Ehlert: „Bei 40 Personen von unserem Campus ist es etwas kniffeliger: Sie stehen derzeit unter Corona-Quarantäne und werden von der Feuerwehr separat in eine geeignete Notunterkunft gebracht.“
Insgesamt habe das Franz Sales Haus rund 600 Menschen vom Gelände bringen müssen. Geschäftsführer Hubert Vornholt freut sich, dass es reibungslos geklappt hat: „Ein dickes Dankeschön an die Essener Feuerwehr für die tolle Organisation und den Arbeiter-Samariter-Bund für die Fahrten zu den Notunterkünften.“
15.31 Uhr: Im so genannten Inneren Kreis (bis zu 500 Meter vom Blindgänger entfernt) leben nach Angaben des Lagezentrums etwa 3800 Menschen. Sie alle müssen ihre Wohnungen verlassen. Im äußeren Kreis (Entfernung 500 bis 1000 Meter) leben 12.500 Menschen. Sie können in ihren Wohnungen bleiben, sollen sich aber während der Entschärfung im rückwärtigen Teil aufhalten.
14.48 Uhr: Mitten in der Evakuierungszone steht das Franz-Sales-Haus, eine große Einrichtung der Behindertenhilfe. Mehrere Hundert Bewohner müssen das Gelände verlassen. „Die Evakuierung ist logistisch ein großes Problem“, sagt Pressesprecherin Valeska Ehlert. Der Franz-Sales-Komplex besteht aus lauter verschiedenen Einrichtungen wie Berufskolleg, Förderschule, Werkstätten (Wäscherei, Schneiderei, Bäckerei), Hotel Franz, Sporthalle und Verwaltungstrakt. „Das größte Problem wird die Räumung des Wohnbereichs sein“, so Ehlert. Da sich viele Bewohner in Werkstätten außerhalb aufhalten, sollen sie erstmal dort in vertrauter Umgebung verbleiben und nicht etwa in eine Turnhalle gebracht werden. Im Wohnbereich allein leben rund 200 Menschen, darunter viele mit schweren und mehrfachen Behinderungen.
14.13 Uhr: Jetzt hat die Stadt Essen den Plan mit den Evakuierungszonen veröffentlicht. Alle Gebäude im Umkreis von 500 Metern um die Bombenfundstelle (kleiner Kreis) werden bis zum Ende der Entschärfung evakuiert. Wer nicht im unmittelbaren Umfeld wohnt, wird gebeten, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten (luftschutzmäßiges Verhalten).
14.07 Uhr: Beim Notruf gehen sehr viele Anrufe besorgter Bürgerinnen und Bürger ein. Daher bittet die Stadt Essen: „Bitte rufen Sie bei Fragen ausschließlich das Bürgertelefon an und nicht den Notruf. Da aktuell viele Anrufe eingehen, kann es sein, dass es zu kurzen Wartezeiten kommt.“ Das Bürgertelefon ist erreichbar unter 123-8888
13.06 Uhr: Die Deutsche Bahn NRW warnt über den Kurznachrichtendienst Twitter ihre Kundinnen und Kunden vor Beeinträchtigungen des Nah- und Fernverkehrs wegen der Essener Bombe. In den DB-Tweet heißt es: „#RE2,#RE6,#RE16,#RE42, #RE49,#RB33,#RB40, #S1,#S2,#S3,#S6+#S9, Voraussichtlich im Laufe des Tages #Entschärfung einer #Fliegerbombe im Raum #Essen Hbf. Sperrung während der Entschärfung, Beeinträchtigungen während der #Evakuierung.“
12.06 Uhr: Wie die Stadt Essen mitteilt, ist ein Bürgertelefon zur Bombenentschärfung unter 123-8888 geschaltet.
Alle Gebäude im Umkreis von 500 Metern um die Bombenfundstelle werden bis zum Ende der Entschärfung evakuiert. Im Umkreis von 500 Metern bis 1.000 Metern sollte man sich während der Entschärfung in Gebäudeteilen aufhalten, die von der Bombe abgewandt liegen.
11.36 Uhr: Bei dem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt es sich um eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe. Feuerwerker Frank Stommel vom Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf ist mit seinem Team vor Ort.
11.22 Uhr: Die Auswirkungen der Bombenentschärfung auf den Straßen- und Bahnverkehr dürften enorm sein. Im Lagezentrum wird davon ausgegangen, dass die beiden Autobahnen A40 und A52 für die Dauer der Entschärfung gesperrt werden. Die Steeler Straße gehört zu den wichtigsten innerstädtischen Verkehrsachsen, auch sie könnte abschnittsweise gesperrt werden. Die Hauptbahnstrecke des Ruhrgebiets führt ebenfalls am Fundort der Bombe vorbei.
10.54 Uhr: Der Blindgänger ist bei Bauarbeiten direkt vor dem Eingang des Berufskollegs Ost in Essen-Huttrop auf der Straße Am Parkfriedhof entdeckt worden. Das Berufskolleg ist bereits geräumt worden, teilt Stadtsprecherin Jasmin Trilling mit. Nicht weit davon entfernt befindet sich das Franz-Sales-Haus, eine große Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Offenbar muss das Gebäude samt Werkstätten und Unterrichtsräumen ebenfalls geräumt werden. Die Spezialisten der Stadtverwaltung stellen sich auf einen langen Tag ein.