Essen-Rüttenscheid. Bei „Glücklich unverpackt“ in Rüttenscheid hat die Pandemie Spuren hinterlassen. Wie die Stammkundschaft jetzt helfen kann.

In der Corona-Krise sind die Umsätze bei „Glücklich unverpackt“ in Rüttenscheid stark zurückgegangen. Um weiter bestehen zu können, hat Inhaberin Christiane Teske jetzt eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Schon mehr als 10.000 Euro sind auf der Online-Plattform „Startnext“ für den Erhalt des Unverpackt-Ladens zusammengekommen. Noch bis zum 13. April läuft die Aktion.

Inhaberin Christiane Teske setzt für den Erhalt ihres Unverpackt-Ladens „Glücklich unverpackt
Inhaberin Christiane Teske setzt für den Erhalt ihres Unverpackt-Ladens „Glücklich unverpackt" in Essen-Rüttenscheid auf Crowdfunding. © FUNKE Foto Services | Kira Alex

„Viele nutzen Lieferdienste oder wollen mit einem Einkauf im Supermarkt möglichst alles beisammen haben, um Kontakte zu reduzieren“, beobachtet Teske, die den Unverpackt-Laden an der Rosastraße vor knapp fünf Jahren eröffnet hat. Die Umsätze lägen in den vergangenen Monaten um 30 bis 50 Prozent unter denen in den Vorjahren. „Sehr vielen Unverpackt-Läden geht es ähnlich“, sagt Teske, die im Verband mit anderen Ladeninhaberinnen vernetzt ist. „Der inhabergeführte Einzelhandel hat in der Corona-Krise stark gelitten.“

Sortiment im Rüttenscheider Unverpackt-Laden soll wachsen

Im Laden an der Rosastraße hat die gesunkene Nachfrage dazu geführt, dass Teske den Einkauf zurückfahren musste und nicht mehr ihr volles Sortiment an Müsli, Getreide, Nudeln, Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst, Gemüse und Co. anbieten kann. Stattdessen wechselt das Angebot. Sie habe sämtliche finanziellen Polster bereits in den Laden gesteckt, deshalb hofft sie jetzt auf das Crowdfunding. Mit dem Geld will sie das Angebot im Laden wieder auf den bisherigen Standard bringen und sogar noch neue Produkte anbieten. „Je nachdem, wie viel Geld zusammenkommt, möchte ich die Kosmetikabteilung und das Angebot an Haushaltswaren ausbauen“, sagt sie.

Wenn das Sortiment mit diesem Kraftakt wieder größer wird, werde der Einkauf im Laden auch für neue Kundschaft wieder attraktiver, hofft Teske. Wenn wieder mehr im inhabergeführten Einzelhandel vor Ort gekauft und weniger online bestellt werde, würde das schließlich auch Verpackungsmüll vermeiden – der Grundgedanke der Unverpackt-Bewegung. „Wir hoffen, dass die Leute wieder zu ihrem gewohnten Einkaufsverhalten zurückfinden“, sagt Teske. Zudem biete sie für das gesamte Essener Stadtgebiet auch einen Lieferservice an.