Essen. Aldi Nord hat seinen neuen Campus in Kray eröffnet. Der Discounter hat auch Pläne für den alten „Schuhkarton“ – die Keimzelle des Unternehmens.

Er soll „das neue Herz von Aldi Nord“ sein und den Stadtteil Kray prägen. Nach knapp dreijähriger Bauzeit eröffnete der Discounter am Mittwoch seinen 100.000 Quadratmeter großen Campus. Auf Ministerpräsident Hendrik Wüst musste das Unternehmen beim Festakt allerdings verzichten. Wegen der Sondersitzung des NRW-Landtags zum Krieg in der Ukraine hatte der CDU-Politiker seinen Besuch in Essen kurzfristig abgesagt.

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Mit dem gläsernen Komplex will Aldi Nord nicht nur seine Transformation zu mehr Transparenz und Offenheit unterstreichen. Dort sollen künftig auch alle fast 2000 Beschäftigten der Zentrale an einem Ort zusammenziehen. Die Keimzelle des Familienkonzerns an der Eckenbergstraße in Kray war schon vor zu klein geworden. Etliche Einheiten wurden in den Ruhrturm und an die Ruhrallee ausgegliedert. Im neuen Campus soll das Unternehmen nun wieder zusammengeführt werden. Und auch der in Aldi-Kreisen „Schuhkarton“ genannte Zweckbau aus den 60er Jahren soll nach geplantem Umbau in das neue Ensemble integriert werden.

Kufen: „Selbstbewusstes Ausrufezeichen“

Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) sprach bei der Campus-Eröffnung am Mittwoch von einen „selbstbewussten Ausrufezeichen“, das Aldi Nord auf dem Gelände seines abgerissenen Logistikzentrums in Kray setze und bezeichnete den Discounter als „Wirtschaftsmotor für Essen und die Region“. Wie viel Aldi Nord in den 14 Fußballfelder großen Komplex investiert hat, ist unbekannt. Bauchef Torsten Janke betonte aber, dass man trotz explodierender Baukosten „innerhalb des Budgets“ geblieben sei. In Spitzenzeiten seien 500 Beschäftigte von 150 Firmen auf der Baustelle tätig gewesen.

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Als „architektonisches Highlight“ bezeichnete Janke das 170 Quadratmeter große Glasdach, das die „Plaza“ überspannt. Die riesige Eingangshalle verbindet alle Gebäudeteile miteinander und soll die neue transparente und offene Arbeitsweise bei Aldi Nord symbolisieren. Auf dem Gelände hat das Unternehmen zudem mehrere Seen angelegt, an denen Beschäftigte bei gutem Wetter mobil arbeiten können. Auch das neue Betriebsrestaurant verfügt über eine Außenterrasse mit Blick auf den See.