Essen. Zum Auftakt des Kulturhauptstadtjahres feiert die Bahn AG die Einweihung ihrer neuen Bahnhofshalle. Doch etliche Baustellen werden noch bleiben bis in den Kulturhauptstadt-Sommer. Die Bahn trägt daran die geringste Schuld. Was ist fertig und was nicht?

Die Bahnhofshalle ist eingeweiht, doch etliche Baustellen am Essener Hauptbahnhof werden wohl erst im Sommer fertig gestellt. Eine Übersicht:

Das ist fertig:

  • Die Bahnhofshalle, und sie ist schön geworden. 22 Geschäfte im Erdgeschoss, fünf an den Gleisaufgängen. Endlich gibt es eine zentrale Zuganzeige in der Halle. Endlich gibt es die seit Jahrzehnten geforderten Aufzüge zu (fast) jedem Gleis bis auf 21 und 22. Endlich gibt es zwei gleich breite Aufgänge zu den Gleisen und ein Gefühl von Weitläufigkeit. Der Durchgang ist mit neun Metern zwei Meter breiter als früher, und das merkt man. „Hinter den Kulissen wird noch weiter geschraubt“, sagt Bahn-Sprecher Jürgen Kugelmann. „Aber wir haben jetzt wieder einen gut funktionierenden Bahnhof, wie wir ihn uns gewünscht haben.“ Obwohl: Es zieht immer noch. Auch das neue Reisezentrum an der Freiheit ist bereits eröffnet.
  • Technisch gesehen fertig sind auch die Bahnsteige. Doch nach massiver Kritik an der Einfachst-Bauweise ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Wir sind nicht zufrieden mit der Bauausführung“, sagt Kugelmann. Deshalb sei die Bahn mit den Firmen noch in Verhandlungen.
  • Ebenfalls fertig: der zentrale Durchgang unter dem Bahnhof zwischen U-Bahnen und Willy-Brandt-Platz mit der neu angesiedelten Gastronomie und den faszinierenden Farbenspielen an der Wand.

Das wird jetzt fertig:

  • Die Ladenzeile in der Unterführung ist weitgehend bezugsfertig, der erste Mieter ist schon drin.
  • Der Platz vor dem Postbankgebäude sieht noch wüst aus und ist ein Irrgarten für Ortsfremde. Noch gibt es von der Freiheit aus keinen oberirdischen Zugang zum Hauptbahnhof: Von Süden aus müssen die Passanten in die Passerelle absteigen und tauchen auf in der Baustelle des neuen Evag-Kundenzentrums.
  • Immer wieder stehen Bahnreisende am Ausgang des Westtunnels ratlos vor der Aufgabe, ihren Weg in die Innenstadt zu finden. Eigentlich soll diese Baustelle bis Ende des Monats zugeschüttet sein. Aber: „So lange das Wetter so bleibt, kommen die Bauarbeiten nicht voran“, sagt Stadt-Sprecher Detlef Feige. Gleiches gilt für die Arbeiten am neuen Fernbus.-Bahnhof an der Freiheit. Die vorletzte städtische Baustelle rund um den Bahnhof soll Ende Februar beendet sein.

Das wird noch dauern:

Die Bahn AG baut an der Hollestraße gerade das Containerdorf ab, in dem während der Bauzeit das Reisezentrum und die Geschäfte ausgelagert waren. Danach übergibt sie das Gelände besenrein der Stadt für den Umbau des nördlichen Bahnhofsumfeldes. Dazu gehört auch der Rückbau des provisorischen Busbahnhofes an der Hachestraße, der zurück in die Unterführung ziehen wird. Anfang März, sagt Evag-Sprecher Nils Hoffmann, soll das neue Kundenzentrum fertig sein. Dann soll auch der südliche Bahnhofsvorplatz wieder begehbar sein.

  • Vermutlich das Letzte, was am Hauptbahnhof fertig sein wird, ist der umstrittene Aufzugs-Aufbau am Willy-Brandt-Platz. Die Evag plant derzeit die Fertigstellung für Juli.