Essen. Die Essener Entsorgungsbetriebe holen die Tannenbäume ab, danach werden sie verbrannt. Ein Wildnispädagoge erklärt, welche Alternativen es gibt.

Die Essener Entsorgungsbetriebe starten am Montag, 10. Januar, mit der Abholung der ausgedienten Weihnachtsbäume. Diese werden eingesammelt, verbrannt und aus Stamm, Ästen und Nadeln werden in Biomasse-Kraftwerken Fernwärme und Strom. Kehrseite der Medaille: Es wird auch jede Menge klimaschädliches CO2 freigesetzt – gleiches gilt beim Verbrennen der Bäume im eigenen Kamin. Wer das nicht möchte, kann seinen Baum auch in der Wildnisschule Ruhrgebiet in Hattingen abgeben und gleichzeitig etwas Gutes tun.

Schlangen legen in ausgedienten Weihnachtsbäumen ihre Eier ab

„Wir nutzen die Bäume für unsere Schlangen und Wildvögel“, erklärt Wildnispädagoge Martin Maschka, der auch für Angebote, Fort- und Weiterbildungen in Essen zuständig ist. Die Schlangen würden im späten Frühjahr ihre Eier in den ausgedienten Weihnachtsbäumen ablegen und die Wildvögel ihre Nistplätze dort finden. Die Tannenbäume zerfallen dann langsam und werden irgendwann zu Erde.

„Theoretisch kann man den Baum auch auf dem Kompost entsorgen“, erklärt Maschka. Empfehlen könne er das aber nicht, weil die Erde und somit der Boden dann sauer werden. „Das mögen eigentlich nur Heidelbeeren, aber keine Blumen oder Gemüse.“ Aus dem gleichen Grund kann er es auch nicht empfehlen, die Beete im eigenen Garten mit den Ästen zu bedecken. Einpflanzen bringe übrigens auch nichts: „Die Bäume sterben dann meistens.“ Die Bäume in den Wald zu werfen, ist verboten und gilt als illegale Müll-Entsorgung.

Totholzhecke aus alten Tannenbäumen anlegen

Die einzige Alternative, die Martin Maschka noch empfehlen kann, ist, eine Totholzhecke anzulegen. Dazu wird Gehölzschnitt (Äste, Zweige, Reisig) durcheinander, als Haufen oder in Streifen, als Wall gestapelt. „Das ist ein toller Rückzugsort für Tiere wie Vögel und Insekten.“

Wer seinen ausgedienten, abgeschmückten Tannenbaum der Wildnisschule schenken möchte, kann ihn nach Hattingen bringen: Am Zippe 50. Infos zur Wildnisschule auch unter www.wildnisschule-ruhr.de

Das Tiergehege im Wichteltal in Essen-Überruhr nimmt in diesem Jahr keine Tannenbäume an, das sei logistisch nicht zu organisieren.