Essen. Per Kreditkarte shoppen und gleichzeitig Bäume pflanzen: „Awa7“ aus Essen soll es möglich machen. Wo es die Karte gibt und wie sie funktioniert.
Auf den ersten Blick ist sie unscheinbar, aber die Kreditkarte „Awa7“ soll Großes bewegen: Wer sie nutzt, finanziert Baumpflanzungen weltweit und kann so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mehrere tausend Menschen nutzen sie bereits. Die Idee stammt aus Essen, Jan-Philip Ziebold und Frédéric Pansch haben damit ein Herzensprojekt umgesetzt.
- Der Name „Awa7“ leitet sich vom hebräischen Vornamen „Awa“ ab, der so viel bedeutet wie „die Leben spendende“ und der Zahl 7 für die sieben Wochentage.
- Damit soll der Name der Kreditkarte darauf hindeuten, dass mit einer alltäglichen Handlung wie einer Zahlung neues Leben gepflanzt wird.
- Beantragt werden kann die Kreditkarte online unter awa7.de – dort sind auch die Geschäftsbedingungen sowie Informationen über den Partner für die Baumpflanzungen zu finden.
„Das Thema Nachhaltigkeit hat uns schon viele Jahre bewegt“, sagt Ziebold, Geschäftsführer des DZ Media Verlags, unter dessen Dach die Kreditkarte entwickelt wurde. „Alle im Team haben in den vergangenen Jahren Kinder bekommen, da denkt man über viele Themen anders nach.“ Im Alltag ohne viel Aufwand etwas für den Klimaschutz und damit für nachfolgende Generationen zu tun – das wollte das Team auch anderen ermöglichen. Heraus kam die Kreditkarte „Awa7“, die seit rund einem Jahr auf dem Markt ist. „Ein Bezahlmedium nutzt einfach jeder“, sagt Ziebold. „Und allein durch die Wahl des Richtigen kann man schon etwas Gutes tun.“
Essener lassen pro 100 Euro Kreditkartenumsatz einen Baum pflanzen
Das Versprechen bei „Awa7“ lautet: Pro 100 Euro Kartenumsatz wird ein Baum gepflanzt. Für die Nutzerinnen und Nutzer fallen dabei weder Gebühren noch Mehrkosten an. Genauer funktioniert das so: Die Lizenz für die Visa-Kreditkarte liegt bei der Hanseatic Bank, Inhaber des Produkts sind aber die Essener. „Die Marke und das Spendenprogramm haben wir so zu 100 Prozent in der Hand“, sagt Ziebold. Jedes Mal, wenn die Karte eingesetzt wird, fallen wie bei allen Kreditkarten „Interchange Gebühren“ an. Ein Großteil dieser Gebühr – etwa 70 Prozent, Genaueres ist Betriebsgeheimnis – fließt bei „Awa7“ in Baumpflanzungen.
Bislang konnten nach Angaben des Unternehmens schon knapp 124.000 Bäume gepflanzt werden. Sie wachsen nun weltweit, aktuell in Haiti, Honduras, Indonesien, Kenia, Madagaskar, Mosambik, Nepal und Nicaragua. „In bestimmten Teilen der Welt lässt sich mit Baumpflanzungen einfach mehr erreichen als in Deutschland“, sagt Ziebold.
Das Ziel sei es, möglichst viel CO2 zu binden. Über Mangroven beispielsweise kann zusätzlich zum Küstenschutz in Regionen beigetragen werden, die stark von Klimaveränderungen betroffen sind. Partner für die Baumpflanzungen sind die „Eden Reforestation Projects“. Die Gelder fließen nicht nur in die Bäume selbst, sondern auch in Arbeitsstunden, um sie zu pflegen.
Kreditkarten sollen in Zukunft aus recyceltem Plastik hergestellt werden
„Wir updaten die Kunden immer wieder, was der aktuelle Baumspendenstand ist und was ihr persönlicher Beitrag dazu ist“, sagt Pansch. Das Team lege Wert auf höchstmögliche Transparenz. In Zukunft soll das Projekt „Awa7“ weiter wachsen und noch nachhaltiger werden.
So sollen die Kreditkarten bald möglichst aus recyceltem Plastik bestehen und es ist auch die Option geplant, eine rein digitale Karte zu bestellen. Und: Zusätzlich zu den internationalen Pflanzungen soll es irgendwann auch regionale Projekte zur Auswahl geben. Ein großes Marketingbudget gebe es für die Kreditkarte nicht, die Herausgeber setzen vor allem auf Weiterempfehlung.