Essen-Holsterhausen. In Essen-Holsterhausen gibt es eine neue Abgabestelle, um alte Jeans loszuwerden. Was mit den zerschlissenen Buxen anschließend passiert.
Wohin mit der abgetragenen Jeans? Wer auf diese Frage eine Antwort sucht, für den hat das Fachgeschäft für Stadtwandel eine Antwort parat. Dort werden die ausgedienten Hosen gesammelt. Doch nicht nur reines Recycling ist der Zweck der Aktion, es gehe auch um Klimaschutz und das Eindämmen von Müll, sagen die Organisatoren.
Hosen werden geschreddert und danach weiterverarbeitet
Die Boxen, die in dem Ladenlokal an der Gemarkenstraße 72 ihren Platz haben, stammen von der gemeinnützigen Gesellschaft Iglu gUG, die ihren Sitz in Düsseldorf hat. Initiatorin ist die Händlerin Katharina Partyka, die im vergangenen Jahr mit der Zielmarke angetreten war, 10.000 alte Jeans zu sammeln, damit daraus Sweatshirts werden. Der Lockdown bremste sie zunächst aus, doch nun hat sie einen neuen Anlauf unternommen. Bundesweit bestehen inzwischen 28 Sammelstellen und weitere sollen hinzukommen.
Egal ob nun die zerschlissenen Jeans aus Holsterhausen, Aachen, Rostock oder Tübingen stammen, um nur einige Standorte zu nennen, für sie alle gilt dasselbe Ziel: Sie werden zur Firma Altex in Gronau gebracht, die sich auf Textilrecycling spezialisiert hat. Die Buxen werden dort gerissen, geschreddert und so lange verkleinert bis nur noch flauschige, kleine Einzelteile in blau übrig bleiben. Anschließend kommt das so gewonnene Material zu einem Garnhersteller, der daraus in Kombination mit frischer Baumwolle neue Baumwollfäden fertigt.
Organisatoren weisen auf Nachhaltigkeit hin
Das neue Angebot passe zum Format des Fachgeschäfts und sei eine wichtige Ergänzung, sagt Martina Nies, die sich für die Einrichtung engagiert. Das Projekt fördere die Nachhaltigkeit in besonderem Maße. Nach Angaben von Iglu werden Unmengen an Wasser benötigt, um eine Jeans herzustellen. Zudem entstehe bei der Fertigung auch in starkem Maße Kohlendioxid.
Angenommen werden im Fachgeschäft Jeans in unterschiedlichen Farben, sie sollen allerdings aus mindestens 95 Prozent Baumwolle bestehen, sagt Nies, damit sie sich auch für das Recycling eignen.
Die Box hat im Second-Handshop Klamotte des Fachgeschäfts ihren Platz. Öffnungszeiten: Mo. bis Fr.: 15 bis 18 Uhr und an jedem ersten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr. Kontakt: 84389793