Essen. Viele Kinder erkranken in diesem Winter am RS-Virus. Besonders gefährlich ist es für Säuglinge. Wie die Lage in den Essener Kinderkliniken ist.
Fieber, Husten und Atemnot bereiten in diesem Winter vielen Familie besondere Sorgen: Das RS-Virus ist auch in Essen besonders stark verbreitet. Der Atemwegsinfekt kann vor allem für Säuglinge gefährlich werden. Nun geben die Essener Kinderkliniken vorsichtige Entwarnung, die Fallzahlen scheinen wieder zu sinken. Das bedeutet eine Entlastung für die Kinderstationen, die bereits damit gerechnet haben, planbare Operationen verschieben zu müssen.
„Die Fallzahlen haben sich stabilisiert beziehungsweise sind gesunken“, sagt Christian Dohna-Schwake, Oberarzt der Kinder-Intensivstation im Essener Uniklinikum. „Es gibt aber weiterhin auch andere respiratorische Viruserkrankungen mit zum Teil schwerem Verlauf, aber auch die Gesamtzahl ist eher leicht abnehmend.“ Aktuell befinden sich im Uniklinikum fünf Kinder wegen des RS-Virus in Behandlung. Sie werden überwacht und gegebenenfalls bekommen sie zusätzlichen Sauerstoff.
In Essen landen weniger Babys wegen des RS-Virus im Krankenhaus
Einen Rückgang der Fallzahlen seit etwa vier Wochen beobachtet auch Claudio Finetti, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Elisabeth-Krankenhaus. „Im Oktober haben wir über 100 Säuglinge im Zusammenhang mit einer RSV-Infektion aufgenommen, im November waren es über 70 Säuglinge und im Dezember bislang ungefähr 30“, sagt der Mediziner. Er vermute, dass der Höhepunkt der Infektionswelle überschritten sei.
Den Betrieb im Elisabeth-Krankenhaus habe das RS-Virus nicht beeinträchtigt, im Uniklinikum wurden vereinzelte Operationen verschoben. Dadurch sei es „aber zu keiner Gefährdung von Patienten gekommen“, betont Dohna-Schwake.